Presseerklärung des FC Coburg
Der Stadtrat und 1. Vorsitzende des Sportverbands Coburg 1921 e.V. Jürgen Heeb hat sich öffentlich zu dem die Dr.-Stocke-Anlage betreffenden Antrag der CSB-Stadtratsfraktion geäußert. Diese Stellungnahme, die von beiden Coburger Tageszeitungen aufgegriffen worden ist, kann der FC Coburg in jeder Hinsicht nur mit Befremden quittieren. Sie gibt zu folgenden Richtigstellungen und Anmerkungen Anlass:
1. Bei dem gesamten Sportgelände in der Wiesenstraße – mithin auch beim Rasenspielfeld im Dr.-Stocke-Stadion – handelt es sich um städtisches Eigentum. Nutzer dieses Areals sind neben dem FC Coburg die Coburger Schulen, aber auch andere Coburger Sport-, insbesondere Fußballvereine. Der FC Coburg hat in den letzten zwei Jahren in einer Vielzahl von Gesprächen mit den zuständigen Fachämtern der Stadt, insbesondere dem Sportamt, aber auch mit dem Oberbürgermeister immer wieder auf die Missstände bei Rasenspielfeld, Kunstrasenplatz und Umkleidegebäude hingewiesen. Passiert ist mit dem Hinweis auf das Spardiktat letztlich nichts. Vielmehr befindet sich das Gelände gut acht Jahre nach der aufwendigen Herstellung in einem beklagenswerten Zustand.
2. Die Stellungnahme Heebs zeugt von massiver Unkenntnis: Belüftung und Besandung des Rasenspielfelds wurden bereits im Vorfeld des „Traumspiels“ durchgeführt, hatten jedoch erwartungsgemäß wegen des Fehlens einer funktionsfähigen Drainage gerade keinen nachhaltigen Erfolg. Den Zustand des Stocke-Rasens mit demjenigen anderer Coburger Sportplätze zu vergleichen, ist abwegig, weil der Regenwurmbefall in der Wiesenstraße ein ungleich größeres Ausmaß hat. Mit dem marginalisierenden Vergleich verschleiert Heeb den Fakt, dass der städtische Sportplatz schlicht nicht nutzbar ist. Der wesentlich kleinere Kunstrasenplatz ist ebenso wie der – im Übrigen ebenfalls aktuell nur sehr eingeschränkt bespielbare – Angersportplatz kein adäquater Ersatz. Soweit es das Umkleidegebäude anbelangt, möge sich Heeb mit dem Hochbauamt der Stadt Coburg ins Benehmen setzen. Dieses ist der – völlig zutreffenden – Auffassung, dass das Bauwerk sanierungsbedürftig, aber nicht mit wirtschaftlichem Aufwand sanierungsfähig ist.
3. Der FC Coburg verlangt keine „Bevorzugung“! Vielmehr geht es ihm um eine Gleichbehandlung mit den Hallensportvereinen jedenfalls insoweit, als diesen sicherlich auch niemand zumuten wollte, auf einem derart unebenen Geläuf ihren Sport auszuüben. Wie viele Coburger Hallensportler ist der FC Coburg mangels eigener Sportstätten auf die Benutzung städtischer Anlagen angewiesen. Für diese Nutzung städtischen Eigentums zahlt der FC Coburg im Übrigen die ihm von der Stadt in Rechnung gestellten Beträge. Dass diese ebenso wie bei den anderen Stadtvereinen, die städtische Anlagen für den Sport nutzen, nicht Kosten deckend sind, ist Bestandteil der von der Stadt Coburg zu Recht betriebenen Sportförderung. Der Begriff „Bevorzugung“ ist daher deplatziert und schlicht tendenziös.
4. Aus den in den Zeitungen wiedergegebenen Zitaten Heebs spricht ein gewisses „Beleidigtsein“ darüber, dass der Sportverband vermeintlich vom FC Coburg übergangen worden sei. Tatsächlich ist die „Problematik Wiesenstraße“ dem Sportverband über seine im Coburger Sportamt arbeitenden Vorstandsmitglieder seit langer Zeit bekannt. Einen Anlass, die Belange des Verbandsmitglieds FC Coburg zu vertreten und so den Verbandsaufgaben gerecht zu werden, hat der Sportverbandsvorsitzenden Heeb jedoch offenbar nicht gesehen. Wie Heeb im Übrigen selbst mitteilt, hat der Sportverband (lediglich) erfolglos versucht, in Sachen Umkleidegebäude etwas zu erreichen. Der FC Coburg, dem von der Stadtverwaltung immer wieder das Fehlen vom Stadtrat freigegebener Finanzmittel entgegen gehalten wurde, hatte daher keine andere Wahl, als sich an den Stadtrat als das maßgebliche Organ zu wenden. Glücklicherweise hat die CSB-Fraktion – anders als Heeb, der übrigens bei dem von ihm kritisierten Ortstermin ebenfalls zugegen war – den dringenden Handlungsbedarf erkannt und den notwendigen politischen Entscheidungsprozess angestoßen.
5. In persönlichen Gesprächen mit Vertretern des FC Coburg hatte Heeb regelmäßig darum gebeten, dass die Sportvereine sich öffentlich zu Wort melden und Missstände ansprechen müssten. Offensichtlich stimmen bei ihm jedoch gesprochenes und geschriebenes Wort nicht überein. Wenn er sich jetzt zu Fragen der Hallenkapazitäten und zu „intelligenten Lösungen über Vereinsgrenzen hinaus“ äußert, geht das am Handlungsbedarf in der Wiesenstraße vorbei. Seitens des FC Coburg kann es nur als der Versuch gewertet werden, das dringende und nun dank CSB auch von der Politik aufgegriffene Anliegen, das städtische Eigentum in der Wiesenstraße in nutzbarem Zustand zu erhalten bzw. erst in einen solchen zu versetzen, zu „zerreden“.
Aus Sicht des FC Coburg zeigt die Stellungnahme des „Handballmanns“ Heeb mithin, dass er an der Lösung des nicht nur den FC Coburg treffenden Problems nicht interessiert ist oder sogar daran mitwirken will, sondern dass er selbst Teil des Problems ist.
Coburg, den 08.11.2017
Alexander Pietsch (Stellv. Vorsitzender)