LL Nordwest: FCC - VfL Frohnlach 1:2 (1:1)

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Fußballfest im Derby

Fußballfest zwischen dem FC Coburg und dem VfL Frohnlach, aber zum Feiern war am Ende nur den Gästen zumute: Beim auf beiden Seiten heiß ersehnten Landesligaderby setzte sich der VfL knapp und auch etwas glücklich, aber letztlich nicht unverdient mit 2:1 durch. Vor der FCC-Rekordkulisse von 980 Zuschauer boten beide Teams ein wahres Offensivspektakel. Man kann es allerdings auch anders wenden: In der Defensive klafften jeweils gewaltige Löcher, die den beiderseits schnellen Spitzen große Räume gewährten. Besonders Coburgs Trainer Lars Scheler war deswegen mächtig angefressen: „Von unserer Defensivleistung bin ich wirklich negativ überrascht!“

Tatsächlich war das Spiel – gerade in Halbzeit eins – gespickt mit hochkarätigen Chancen: Rene Knie hatte nach Flanke von Marlon Schad aus fünf Metern per Volley die Führung für die Vestekicker auf dem Fuß (5.). Auf der anderen Seite tauchten der von Coburg einfach nicht zu kontrollierende Daniel Oppel und Ex-FCCler Kevin Kleylein frei vor Oleks Churilov auf (9.+11.). Dann strich Daniel Kimmels Direktabnahme nach Schad-Ecke um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (16.). Den ersten Wirkungstreffer setzten die Gäste: Solo Oppel, Querpass auf Knipser Kevin Hartmann, der unbedrängt zum 0:1 einschob (19.). Aber Coburg kam mit Macht zurück: Drei Großchancen – Kopfball Alles (21.), Lattenkracher Yannick Teuchert (24.) und Flachschuss Schad (26.) – blieben ungenutzt, ehe Adrian Guhling per Handelfmeter zum Ausgleich traf (33.). Damit war der Sturm und Drang der Vestekicker aber erst einmal vorbei. Vielmehr luden sie mit haarsträubenden Fehlern Frohnlach förmlich zur erneuten Führung ein, aber Oppel verstolperte zweimal. 

Wenige Minuten nach Wiederanpfiff war es jedoch soweit: Wieder dribbelte Oppel durch drei FCCler, und seinen Querpass verwertete diesmal der enorm ballsichere Tayfun Özdemir (52.). Coburg schien diesmal angezählt und kam erst nach längerer „Rekonvaleszenz“ durch Fabian Carl wieder zu Torgelegenheiten (65. + 73.). Die Gäste hingegen verlegten sich nun völlig aufs Verteidigen und wären in der Schlussphase dafür beinahe bestraft worden. Aber Alles konnte das Zuspiel von Davide Dilauro nicht verwerten (85.), und Keeper Churilov scheiterte aus kurzer Distanz per Kopf nach einer Ecke genauso an VfL-Torwart Jonas Hempfling wie gleich darauf Ricardo König (90.). Damit warten die Vestekicker auf eigenem Geläuf auch nach drei Spielen auf den ersten Dreier und sind nun wieder einen Punkt hinter Frohnlach zurückgefallen.

Für Frohnlachs Trainer Bastian Renk gute Gründe, um zufrieden zu sein. Er sah seine Elf vor allem wegen der Chancen in Halbzeit eins als verdienter Sieger, „auch wenn wir am Ende ganz schön schwimmen. Eine gute, kämpferische Leistung, für die wir uns mit dem Dreier belohnt haben.“ FCC-Coach Scheler fand es „Wahnsinn, dass wir nur zwei Tore bekommen haben, wobei wir selbst mehrere machen können. Das war heute nicht gut genug, wir haben viel zu viele Fehler gemacht.“ Er konstatierte zudem, für einen neutralen Zuschauer sei das Spiel gut anzusehen gewesen – was für ihn natürlich kein Trost war. Ebenso wenig wie der Umstand, dass seine blutjunge Mannschaft gegen die ausgebufften Gäste absolut auf Augenhöhe war. Denn: Feiern konnte nach Abpfiff nur Frohnlach. 

Aufstellung FC Coburg:

Churilov, Kimmel, Heinze (82. Dilauro), Knie, König (60. Carl), Schad, Alles, Kolb, Weinreich, Guhling, Y. Teuchert (82. L. Teuchert)

Aufstellung VfL Frohnlach:

Hempfling, Simitci, T. Özdemir, Oppel (80. W. Rebhan), Hartmann, T. Rebhan, Lauerbach, Kleylein (87. L. Scheler), Schneider, Riedel, Pflaum 

Tore: 0:1 Hartmann (19.), 1:1 Guhling (33.), 1:2 Özdemir (52.)

Schiedsrichter: Gscheidl (Assistenten: Marschall, Kuger) 

Zuschauer: 980

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