LL Nordwest: FCC - TSV Unterpleichfeld 2:3 (2:1)

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Fußball kann ungerecht sein...

Die Frage, was gerecht ist, eröffnet ein weites – und philosophisches – Feld. Und sie ist überaus schwer zu beantworten. Das gilt im Fußball ebenso wie im „wirklichen Leben“. Inwieweit die 2:3-Heimniederlage des FC Coburg gegen Landesliga-Spitzenreiter TSV Unterpleichfeld gerecht – oder auch ungerecht – war, soll und kann daher hier keiner abschließenden objektiven Beurteilung zugeführt werden. Aus Coburger Sicht waren das Resultat und sein Zustandekommen jedenfalls nur schwer zu akzeptieren. Denn der FCC wurde 2:1 in Führung liegend durch eine für ihn nicht nachvollziehbare rote Karte für den bis dahin kaum zu bremsenden Doppeltorschützen Adrian Guhling um den Vorteil der Überzahl gebracht und kassierte das 2:3 aus einem sehr fragwürdigen Freistoß. Andererseits ließen die Coburger wieder zahlreiche gute Torchancen ungenutzt und schenkten sich den 2:2-Ausgleich durch einen individuellen Abwehrfehler selbst ein, während der Tabellenführer um Torjäger Pascal Kamolz trotz spielerischer und athletischer Unterlegenheit abgezockt drei Punkte entführte.

Unabhängig von Gerechtigkeitsfragen: Die frühe FCC-Führung mit dem ersten Torschuss erzielte Guhling mit perfekter Direktabnahme aus 18 Metern nach Vorarbeit von Maximilian Weinreich und der pfeilschnellen Sturmspitze Fabian Carl (6.). Der Gast schlug nur fünf Minuten später durch Kamolz zurück, der einen tollen Konter sehenswert ins Dreieck abschloss. Aber die Vestekicker waren unbeeindruckt, und nach Vorarbeit von Carl brachte Guhling per eingesprungener Torgrätsche seine Farben wieder in Front. Rene Knie traf kurz darauf mit einem Hammer-Freistoß nur den Außenpfosten, und als Unterpleichfelds Christoph Hiesberger nach sehr hartem Einsteigen gegen FCC-Spielmacher Knie Rot sah (36.), war Coburg eindeutig obenauf. Doch dieses zahlenmäßige Übergewicht egalisierte Referee Wieber kurz darauf, indem er den einem langen Ball nachjagenden Guhling nach einem Kontakt mit Unterpleichfelds Keeper Philipp Schmidt des Feldes verwies.

Nach dem Seitenwechsel verpasste Coburg wiederholt das 3:1, ehe der TSV das Spiel zum 2:3 drehte: Beim 2:2 staubte Kamolz ab (51.), und für die Gästeführung sorgte Ulrich Scheidel, der den bereits erwähnten Freistoßpfiff mit einem wunderbaren Linksschuss veredelte. In der Folge verteidigte Unterpleichfeld ausschließlich, und Coburg ließ weitere sehr gute Einschussgelegenheiten liegen.

So blieb es bei zwei Toren für Coburg und drei Toren für Unterpleichfeld, und die Anzeigetafel log am Ende ebenso wenig wie die Tabelle, wo für den FCC weiterhin nur sieben Punkte zu Buche stehen. Sollte es jedoch – um es mit Karl-Heinz Rummenigge zu sagen – „am Ende des Tages“ gerecht zugehen, kann es nur eine Frage der Zeit sein, dass die Leistungen der Scheler-Elf mit Punkten belohnt werden.

Tore: 1:0 Guhling (6.), 1:1 Kamolz (11.), 2:1 Guhling (25.), 2:2 Kamolz (51.), 2:3 Scheidel (68.)

Schiedsrichter: Wieber (Assistenten: Schoch, Böttcher)

Zuschauer: 150

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