U15 Bayernliga: FC Coburg - JFG Deichselbach-Regnitzau 6-5 (0:5)

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Skandalspiel in der Wiesenstrasse - Trainerwechsel in der Halbzeit

Entgegen aller bestehenden Ausgeh- und Kontaktverbote entschied der U15 Vestekicker-Trainer Calle Schiebel aufgrund Langeweile im Laufe der vergangenen Woche, dass am Samstag das Bayernligaspiel gegen die Sportfreunde der JFG Deichselbach-Regnitzau stattfinden muss. Sein Trainerkollege Jonny Belanger erhielt den undankbaren Auftrag dies einzufädeln. Das Versprechen einiger Fässer Bier für die JFG ermöglichte letztendlich das verbotene Spiel.

Schwierig war natürlich die mittlerweile übergewichtigen U15-Vestekicker innerhalb von wenigen Tagen fit zu bekommen. Doch für Schiebel/Belanger kein Problem - selbst mit sportlichen Motorroller ausgestattet begleiteten die Coaches die Mannschaft auf Ihrem 17,8 Kilometer langen Vestelauf mit 1.000 Meter-Steigerungsläufen alle 1.500 Meter. Die Trainingseinheit dauerte gesamt 14 Stunden bis der Letzte eintraf. Tim Paukovic und Oliver Schubert, die während der spielfreien Zeit jeweils 10 Kilo abgenommen haben, waren bereits nach 90 Minuten im Ziel.

Durch diese „Pille-Palle-Trainingseinheit“ (O-Ton Gerd Späth) gestärkt trafen die U15-Vestekicker zu Spielbeginn in der Wiesenstrasse ein. Lenny Brückner brachte sein Ostergeschenk der Eltern mit, eine 173-Kilogramm schwere neue Box, und heizte den Jungs in der Kabine musikalisch in Discolautstärke ein. Doch schon in der Kabine der erste Eklat. Alexandra Döll, im schönsten Festkleid, entschuldigte persönlich Ihren Sohn Lennox für seine Abwesenheit - aber die Familie müsste jetzt auf eine große Party und könne nicht teilnehmen. Die Schreie von Calle Schiebel waren bis zum Marktplatz hörbar, nachdem er dann allerdings zusammen mit seinem Kumpel Sertan mit auf die Party eingeladen wurde, beruhigte sich das Geschehen etwas.

 Der nächste Schrei folgte beim Einmarsch der Mannschaften auf das Spielfeld. Nun aber von Matthias Christl, dem NLZ-Leiter der Vestekicker. Denn Schiebel erschien im neuen Arbeitsgewand - im Traineroutfit des FC Nürnberg, seinem künftigen Arbeitgeber. Schiebel zeigte sich wenig beeindruckt.

 Völlig überraschend war der dauerverletzte Florian Seiler in der Startelf. Dies erledigte sich aber schnell, denn er wurde schon nach 23 Sekunden nach einem katastrophalen Fehlpass unter Applaus aller Zuschauer von seinem Leiden mittels Auswechslung erlöst. Doch dieser Fehlpass war der Startschuss für einen Lauf der Gegner aus Hirschaid, denn innerhalb von nur 13 Minuten stand es schon 0:5 für die Gastmannschaft. Grund hierfür war kollektives Versagen der kompletten Hintermannschaft der Vestekicker (während sich die Offensive ausruhte). Mehrmalig wurden diese getunnelt und auf dem sprichwörtlichen Bierdeckel nach Belieben ausgetanzt. Krönung waren dann jeweils noch Torwartfüchse, selbst der vierfache Wechsel und Rückwechsel zwischen den Torleuten Elias Neumann und Maximilian Müller hilf nicht weiter. Erst als das Trainerduo Konstantin Mayr zwischen die Pfosten beorderte, wurde es etwas besser (Konsti bewies in der Vergangenheit schon erhebliche Torwartqualitäten) und das 0:5 konnte in die Halbzeitpause gerettet werden.

Die 17 Co-Trainer an der Seitenlinie berieten nun intensiv was zu tun sei. Es wurden drei Sofort-Maßnahmen vereinbart. Zum einen lud Raphael Ekamba zu einer sofortigen Messe ein, an der sich allen voran die Mütter beteiligten. Zum zweiten wollten sich die Väter das Leid nicht mehr ansehen und trafen sich mit Alexej Hessel zum verspäteten Diskussions-Frühschoppen. Zum dritten wurde das Trainerduo mit sofortiger Wirkung freigestellt und Sandy Eckstein übernahm die Trainerarbeit an der Seitenlinie.

Wie ausgewechselt kamen die Vestekicker auf den Platz zurück. Nur Maximilian Eckstein nicht, denn für ihn wurde sein Bruder Felix Eckstein (U10-Kicker), eingewechselt. Und dieser legte los wie die Feuerwehr. Mit einem zweifachen Hattrick innerhalb von nur einer Halbzeit besiegte er die JFG mit sechs Kopfballtreffern, indem er jeweils nach einer Ecke am höchsten sprang und das Leder unhaltbar in die Maschen versenkte. Die komplette Mannschaft zeigte sich kollektiv präsent, kampfstark und spielstark.

So endete das Spiel gerade noch so mit einem knappen aber dennoch verdienten Sieg der Vestekicker mit einem 6:5, welcher noch lange bei Bratwurst und Bier gefeiert wurde. Calle Schiebel verweilte derweil auf der Party von Alexandra Döll.

 

 

 

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