U17 Landesliga Nordost FC Eintracht Bamberg - FC Coburg 1:0 (0:0)

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U17-Vestekicker verlieren knapp das Derby gegen die Domstädter

In der noch jungen Saison 2020/2021 stand das erste Auswärtsspiel und gleich Derby gegen die Domstädter für die Vestekicker an. Der Start in der eine Woche vorher stattgefundenen Partie gegen den FV Würzburg war mit einer 1:2-Niederlage sicherlich nicht optimal, aber ehrlicher Weise muss man schon auch zugestehen, dass wohl nur die größten Optimisten angesichts der Stärke der Würzburger mit ihrem fast ausschließlichen älteren 2004er-Jahrgang mit einem Punktgewinn gerechnet haben.

Das Verletzungspech der Vorwoche überschattete leider auch das Prestigeduell gegen die Sportfreunde des FCE, denn neben dem langzeitverletzten pfeilschnellen Leo Steblau, der in der Vorbereitung mehr als überzeugte, musste nun auch Torgarant Maximilian Kling mit einem wohl länger andauernden Heilungsprozess Auszeit nehmen. Lediglich Florian Seiler stand nach mehrwöchiger Verletzung, aber erst mit einer einwöchigen wirklichen Trainingsvorbereitung, zumindest als Ersatzspieler wieder zur Verfügung. Insgesamt also sicher keine jubelauslösenden Vorzeichen.  

Dennoch fanden die Coburger mit ihrem jungen Kader relativ schnell ins gut mit Zuschauern besuchte Spiel und gefielen zumeist durch ihre gute Defensivarbeit. Auf dem kleinen Kunstrasen lautete scheinbar die Strategie der Vestekicker über Steilpässe schnell das Mittelfeld zu überbrücken um über die Spitzen zum Torerfolg zu kommen. Zu Beginn funktionierte diese Vorhaben auch ganz gut und das Team um Trainerduo Fischer/Hochreiner konnte sich leichte Vorteile, auch durch viele intensive Zweikämpfe, erarbeiten. Den Bambergern fehlten zu diesem Zeitpunkt Ideen, die gutstehende Gästeabwehr auszuhebeln, lediglich über rechts waren gute, wenn auch erfolglose, Offensivansätze zu erkennen. Mitte der 1. Halbzeit ein sehr gut vorgetragener Angriff der Vestestädter mit Lorenz Scheler, der sich über rechts in den Strafraum tankte, aber beim Abschluss am Heimkeeper knapp scheiterte. Das wars es dann aber auch schon, was an wirklich zwingenden Offensivaktionen zu sehen war, denn oft war nun der Erstkontakt in der Offensive zu hastig und man verlor die Bälle. Mit dem Ergebnis, dass gegen Ende der 1. Spielzeit die Domsteher zunehmend die Partie in die Hand nahmen und der FC Coburg in Bedrängnis kam. Mehr als einmal setzen sich nun die Domstädter gut durch und es brannte öfters lichterloh im Gästestrafraum. Zum Glück entschärfte speziell Torwart Felix Angermüller des öfteren und hielt seinen Kasten bis zur Pause, die die Coburger dringend für eine Neujustierung benötigten, sauber.

In der zweiten Halbzeit erwartete die Zuschauer zu Beginn eine Kopie der ersten Spielhälfte, denn wiederum übernahm das Team um den Coburger Kapitän Moritz Bergmann die Federführung und der Besuch des Bamberger Strafraums häufte sich. Wenn auch wiederum nicht zwingend genug, denn vor einem Torerfolg steht nun mal der Abschluss, der in der Schönheit des vorgetragenen Angriffes dann aber sichtlich vergessen wurde. Bamberg verlegte sich nun mehr auf schnelle Konter, spielte einen solchen in der 60. Spielminute auch sauber aus und netzte mit dem zu diesem Zeitpunkt in der 2. Halbzeit doch etwas vielleicht überraschenden und vielumjubelten Torerfolg zum 1:0 ein. Löblich die erste Reaktion der Coburger, die unbeeindruckt nicht aufsteckten, sich aber letztendlich wieder auf die Steilpass-Strategie verlegten. Was bei zwei Gelegenheiten auch hätte aufgehen können, aber zum Leidwesen pfiff das sehr junge Schiedsrichtergespann mit zwei mehr als zweifelhaften Abseitsentscheidungen ab. Was weiter zu Frust führte. Dieser Frust in der nun kampfbetonten und emotionsgeladenen Landesligs-Partie dann wohl auch der Auslöser für die rote Karte für Justus Bohl in der 70. Spielminute, der durch eine verbale Entgleisung gegenüber dem Gegenspieler den Platz vorzeitig verlassen musste. In den letzten Minuten ein offener Schlagabtausch beider Protagonisten, der mangels Abschlusskonsequenz zu keiner Ergebnisveränderung beitrug.

Während der Bamberger Jubelgesänge "Derbysieger" fing sich nun der Torwart der Vestekicker wegen einer frustrierten verbalen als auch gestischen Äußerung eine rote Karte ein.

 

Fazit aus Sicht des Schreiberlings:

Die Mannschaft wird, um zu einem Erfolg zu kommen, drei wesentliche Dinge ändern müssen.

  1. Der Erstkontakt ist zumeist der wichtigste Kontakt, denn dieser setzt die Grundlage
  2. Tore erzielt man nur, wenn man auch zum Abschluss kommt
  3. Und noch wichtiger: den Heißsporn in positive Energie bringen - auf den Platz und in den fairen  Zweikampf - nicht in Worte. Denn Wut ist bekanntlich ein schlechter Ratgeber

 

Ausblick:

In der kommenden Woche das auch angesichts der Tabellensituation wichtige Heimspiel gegen die Sportfreunde der 2. B-Jugendmannschaft des FC Schweinfurt 05. Hier auch ein Wiedersehen mit den ehemaligen Mitspielern beim FC Coburg - Konstantin Mayr, Leonard Späth und Fabian Fronda. Dies wird und soll auch sicherlich zusätzlich anspornen und motivieren. Aber positiv. Sowohl auf dem Platz als auch auf den Zuschauerrängen.

 

 

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