FC Coburg e.V. hat 10. Geburtstag - am 08.09.2011 Vereinsgründung

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Rückblick - Gegenwart - Ausblick

Zehn Jahre FC Coburg

Am 8.September 2021 wird der FC Coburg zehn Jahre alt. Eine große Feier dieses Vereinsjubiläums ist in Zeiten von Corona nicht darstellbar, schon weil sie eines erheblichen planerischen Vorlaufs bedurft hätte, für den es an ausreichend verlässlichen Grundlagen zu den möglichen Rahmenbedingungen fehlte. Nichts desto Trotz -  oder gerade deswegen – soll zumindest eine kurze Bestandsaufnahme erfolgen, und zwar in drei Schritten: Woher kommt der FCC als Verein? Mit diesem Wissen kann dann bewertet werden, wo der Verein aktuell steht. Und schließlich darf auch nicht die Frage fehlen: Wo will der FC Coburg als Verein hin?

Zuerst also der Blick zurück zu den Anfängen der Vestekicker:

Der Verein war vor zehn Jahren eine komplette Neugründung, insbesondere ein völliger personeller Neuanfang. Er hatte – abgesehen von Ligenzugehörigkeiten und Fußballern – fast nichts: Kein Vereinsgelände, kaum Man-Power, insbesondere – abgesehen von einigen erfahrenen Jugendtrainern –  nur geringe Fußballkompetenz gerade auf Funktionärsebene, kaum Unterstützer und Sponsoren, keine gewachsenen Strukturen. Reichlich vorhanden waren hingegen Skepsis und Misstrauen im Raum Coburg gegenüber dem FC Coburg, die sich vor allem auf Erfahrungen mit früheren Coburger Fußballvereinen gründeten, aber auch Aufbruchstimmung und der feste Wille, als Verein Fußball nachhaltig zu leben. Es waren keine leichten Anfangsjahre, gerade auch in finanzieller Hinsicht. Hinzu kam, dass es vielen Spielern an der Verwurzelung in dem neu ins Leben gerufenen Verein fehlte, was mitursächlich für zu viele Abgänge von jungen Spielern gewesen sein könnte. Aber bei allen Schwierigkeiten und Enttäuschungen ging im ersten Jahrzehnt – gerade in dessen zweiter Hälfte – auch durchaus einiges voran.

Angesichts dieser Startbedingungen lässt sich die Situation des FC Coburg nach seinen ersten zehn Jahren bewerten:

Die Finanzen des Vereins sind selbst in Corona-Zeiten bestens geordnet und absolut solide; sie ruhen auf einem breiten Fundament mit einer langen Reihe von Sponsoren, Unterstützern und sonstigen Einnahmequellen wie etwa Beiträgen und Turnierveranstaltungen. Dies ist der unermüdlichen Arbeit des Vereinsvorstands und dem großartigen Zusammenwirken von Trainern und Spielern, von Eltern, von Sponsoren und Spendern zu verdanken. Der FC Coburg legt größten Wert auf finanzielle Seriosität und Transparenz, er ist verlässlicher Geschäftspartner – und wird inzwischen auch als solcher wahrgenommen.

In personeller Hinsicht sind die Vestekicker mittlerweile ebenfalls breit aufgestellt. Eine Vielzahl von Trainern und Funktionsträgern ist im Verein tätig und große Fußballkompetenz ist versammelt. Besonders erfreulich ist, dass diese zunehmend aus den eigenen Reihen kommt, dass immer mehr FCC-Jugendtrainer echte „Vereinsgewächse“ sind. Der Verein verfügt nun über einiges an Man-Power, ohne die es – zumal bei zwei Herren- und aktuell elf Juniorenmannschaften – nun einmal nicht geht.

Sportlich hat sich der FCC im Herrenbereich durchaus positiv entwickelt. Er hat sich in einem schwierigen Umfeld behauptet: Die erste Mannschaft spielt jetzt mehr Jahre in der Landesliga als in der Bezirksliga und arbeitet daran, sich als feste Größe auf Verbandsebene zu etablieren, um vor einer Landesligasaison bald die Frage stellen zu können: „Wie weit vorne landen wir?“ Die zweite Mannschaft, gestartet in der A-Klasse, hat es inzwischen bis in die Kreisliga geschafft und sich dort festgesetzt. Das ist umso bemerkenswerter, als dass der Kader Jahr für Jahr stark wechselt. Im Jugendbereich ist der FC Coburg in der Spielzeit 2021/22 erstmals mit U19, U17 und U15 gleichzeitig auf Verbandsebene vertreten. Mit seinen – in diesem Winter hoffentlich wieder möglichen – Hallenturnieren hat sich der Verein bundesweit einen Namen gemacht. Und die für die gesamte Region betriebene aufwändige Jugendarbeit im Nachwuchsleistungszentrum des FCC ist weithin anerkannt und hat schon eine große Zahl von jungen Kickern in die Jugendteams von Bundesligisten gebracht

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Verein ist sportlich vorangekommen, hat aber durchaus noch Entwicklungspotenzial.

Die größte Baustelle der Vestekicker ist nach wie vor die Infrastruktur. Zwar verfügt der FCC inzwischen über Vereinsbusse, ist mit Trainingsmaterialien gut ausgestattet und hat auf den städtischen Fußballplätzen in der Wiesenstraße und am Anger gute Trainingsbedingungen. Doch es fehlt nach wie vor an einer echten Heimstätte; die Wiesenstraße bietet insoweit nur ein Provisorium.

Ausgehend von diesem Ist-Zustand stellt sich die Frage nach den nächsten Zielen des FC Coburg.

Für die Finanzen muss weiterhin gelten: keine Abenteuer! Der FCC wird auch in Zukunft nicht der Verein sein, bei dem man spielt oder trainiert, um sich „eine goldene Nase zu verdienen“. Zugleich werden die Vestekicker ein absolut verlässlicher und vertrauenswürdiger Vertrags- und Geschäftspartner bleiben. Dabei kann sich der Verein nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern muss in finanzieller Hinsicht am Ball bleiben – nur dann hat er die Möglichkeit, sich in den anderen Bereichen weiter zu entwickeln.

Beim Personal bietet es sich an, auch zukünftig konsequent auf den eigenen Nachwuchs und damit auf das „FCC-Gen“ zu setzen, und zwar sowohl bei den Spielern als auch bei Trainern und Funktionären. Nach zehn Vereinsjahren besteht die berechtigte Hoffnung, dass sich zunehmend auch (ehemalige) Aktive in die Gesamtverantwortung wagen. Aber der FC Coburg muss sich natürlich auch immer wieder durch externen Sachverstand verstärken – wofür geordnete Finanzen die Grundlage sind.

Sportlich zielt der Verein im Erwachsenenbereich auf eine behutsame, aber kontinuierliche Fortentwicklung. Die erste Mannschaft soll ihren Weg zu einem gestandenen Landesligisten fortsetzen, die zweite Mannschaft nach Möglichkeit in der Kreisliga „angreifen“; dabei ist zu hoffen, dass beide Teams durch die nächsten aus der Jugend kommenden Jahrgänge mit größeren Spielerblöcken auf Dauer vorangebracht werden. Bei der Jugend soll eine gute Rolle von U19, U17 und U15 auf Verbandsebene der Standard werden, so dass das Coburger Nachwuchsleistungszentrum ein Gradmesser im Nachwuchsfußball Nordbayerns ist.

Große Herausforderungen erwarten den FCC bei der Infrastruktur. Wenn – wie von der Stadt Coburg erfreulicher Weise geplant – spätestens im Jahr 2023 ein neues Umkleidegebäude steht, ist das gut für Trainings- und Spielbetrieb. Das bestehende Gebäude wird jedoch aller Voraussicht nach abgerissen werden, um Parkplätze zu schaffen – und der FC Coburg wird dadurch Küche, Besprechungsraum und Trainerraum verlieren. Die große Aufgabe wird sein, hierfür einen Ersatz zu schaffen; dieser müssen sich Vorstand, Beirat und alle Vereinsmitglieder stellen.

Auch nach seinem ersten Jahrzehnt kann der FC Coburg als Verein weiter zusammenwachsen. Es gilt, nicht in einzelnen Mannschaften – oder gar in reinen Individualinteressen – zu denken und zu handeln. Der FCC verdient Spieler – Erwachsene, Jugendliche und Kinder –, die für ihn brennen. Er braucht weiterhin Mitglieder und Spielereltern, die den Verein nicht als Dienstleister begreifen, sondern als wunderbare Gelegenheit zum beglückenden Miteinander. Dann ist der Boden dafür bereitet, dass auf ein sehr respektables erstes Vereinsjahrzehnt ein richtig begeisterndes folgt.

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