LL Aufstiegsrunde: FCC - TuS Röllbach 4:5 (1:4)

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Wenn die 1. Halbzeit nicht wäre ...

In einem sehenswerten Duell der Aufstiegsrunde der Fußball-Landesliga Nordwest von hohem Unterhaltungswert mit neun Treffern sowie prickelnden Torraumszenen in Hülle und Fülle verlor der FC Coburg im Dr.-Stocke-Stadion gegen TuS Röllbach mit 4:5 (1:1). Die Überraschungsmannschaft aus dem Spessart rangiert weiterhin auf Rang eins der Tabelle. Die Vestekicker verpassten durch diese Niederlage die Chance, sich auf einen anvisierten Platz im Mittelfeld des Klassements emporzuarbeiten.

Sie hatten sich ihr Scheitern selbst zuzuschreiben, weil sie wie schon am vergangenen Mittwoch beim enttäuschenden 2:2 gegen den FC Fuchsstadt sich in der Defensive haarsträubende Fehler leisteten. Mut für die verbleibenden acht  Punktspiele macht das Potential der Offensivabteilung, die mit technisch versierten Akteuren gesegnet ist. Diese verstanden es gegen die TuS-Kicker, über die Außenbahnen effektiv zu kombinieren und  Druck aufzubauen. Die Gäste, die bislang in neun Begegnungen im Rennen um die Titelvergabe erst acht Gegentreffer kassierten, hatten es am Ende in erster Linie ihrem starken Torwart Kevin Fischer  zu verdanken, dass sie ungeschoren über die Runden kamen.

Auf der Gegenseite erwies sich der talentierte Keeper Luis Krempel diesmal als Achillesferse. Drei Tore der Unterfranken gingen auf seine Kappe. FCC-Trainer Lars Müller skizzierte die Mankos wie folgt: „Wir sind durch vier individuelle Fehler fast aussichtslos in Rückstand geraten. Wir fanden mehrfach keinen Zugriff auf unsere Gegenspieler. Zu oft wollten wir zu viel rein spielerisch lösen. Als die Gäste mit Mann und Maus ihren Vorsprung verteidigten, haben wir Moral gezeigt und fast noch die Wende geschafft.“

Sein Gegenüber Simon Goldhammer wertete das Geschehen über die gesamte Distanz als Wechselbad der Gefühle. „Wir befanden und vermeintlich schon auf der sicheren Seite, als wir in den letzten Sekunden der ersten Halbzeit mit dem 1:4 einen Nackenschlag erhielten. Weil Coburg gleich nach dem Wiederanpfiff nachlegte, gerieten wir in Schwierigkeiten. Was sich dann abspielte, entpuppte sich für uns als Tanz auf der Rasierklinge“, bekannte er.

Die ersten Spielminuten gehörten den Hausherren. Eine Flanke von Kevin Hartmann (5.) nahm Ricardo König volley, scheiterte aber am glänzend reagierenden Fischer ebenso wie Aykut Civelek wenig später. In der zehnten Minute nahm das Unheil seinen Lauf. Gökhan Sener foulte nach Zuordnung im eigenen Strafraum Till Link. Den fälligen Foulelfmeter versenkte Robin Karch eiskalt zum 0:1. In der Folgezeit hatte sein Gegenspieler Davide Dilauro mehrfach Mühe, ihn zu stoppen. Eine Rarität war das 0:2 durch einen direkt verwandelten Eckball von Mario Ackermann (29.). Beim 0:3 durch Noah Markert (37.) fälschte Ricardo König den Ball unglücklich ins eigene Tor ab. Beim 0:4 überlupfte der Röllbacher Goalgetter Alexander Grimm (43.) den viel zu weit vor seinem Gehäuse postierten Krempel aus 40 Metern. Per Kopf zeichnete sich Gökhan Sener für den 1:4 Pausenstand verantwortlich.

Im Durchgang Nummer zwei präsentierten sich Civelek und Sertan Sener eindeutig als die Initiatoren der Aufholjagd. Eine Flanke von Rene Knie verwandelte Sener (48.) überlegt zum 2:4. Der nach einer Verletzungspause wieder erstarkte Tevin McCullough (57.) stocherte die Kugel aus nächster  Distanz zum 3:4 ins Tor. In einer Phase, in der die Röllbacher von einer Schwierigkeit in die andere taumelten, holte Fabian Wolf (73.) bei einem klassischen Konter zum 3:5-Gegenschlag aus. Die erneute Antwort zum 4:5-Endstand  durch Sertan Sener (88.), die zum besten Akteur der Heimelf avancierte, kam zu spät, um Unheil abzuwenden.

Am Ostersonntag  bietet sich dem FC Coburg beim ebenfalls zu denn Topteams der Liga zählenden Team von SV Alemannia Haibach die Gelegenheit, diese Scharte auszuwetzen.

 

Statistik

FC Coburg: Luis Krempel – Maximilian Weinreich, Daniel Alles, Davide Dilauro, Rene Knie, Sertan Sener, Kevin Hartmann (ab 72. Daniel Sam), Aykut Civelek, Gökhan Sener (ab77. Jonathan Baur), Ricardo König, Tevin McCullough.

Tus Röllbach: Kevin Fischer – Henning Bundschuh (ab 85. Rico Gehringer), Robin Karch, Rene Hagendorf, Mario Ackermann (ab 61. Tim Thorwart), Niklas Scherg (ab 92. Noah Stapf), Fabian Wolf, Alexander Grimm, Till Link (ab 80. Robin Naun), Luis Niesner, Noah Markert.

Schiedsrichter: Andreas Peplinski.

Zuschauer: 100.

Tore: 0:1 Robin Karch (Foulelfmeter, 10.), 0:2 Mario Ackermann (29.), 0:3 Noah Markert (37.), 0:4 Alexander Grimm (43.), 1:4 Gökhan Sener (45.), 2:4 Sertan Sener (48.), 3:4 Tevin  McCullough (57.), 3:5 Fabian Wolf (73.), 4:5 Sertan Sener (88.).

Gelbe Karten: Davide Dilauro, Sertan Sener, Aykut Civelek, Daniel Sam/-.

 

Bericht und Fotos: Hans Haberzettl

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