LL Nordwest: ASV Rimpar - FCC 2:3 (2:2)

|   1. Mannschaft

Eine Sache des Willens!

„Das war eine Sache des Willens“, brachte Lars Müller, Trainer des FC Coburg, das Spitzenspiel der Landesliga Nordwest auf den Punkt. Und beim Tabellendritten ASV Rimpar hatten seine Vestekicker da die Nase ein kleines Stückchen vorne – weit genug, um sich mit 3:2 durchzusetzen und eine hervorragende Hinrunde mit einem Dreier zu veredeln. In „einem typischen Herbstspiel auf seifigem Boden“ – so Rimpars Coach Henry Stenzinger treffend – lieferten sich die Teams mit der bislang besten Defensive (ASV) und der durchschlagskräftigsten Offensive (FCC) ein intensives und in der ersten Halbzeit auch mitreißendes Match. Zum Coburger Matchwinner avancierte Davide Dilauro, der wegen einer Verletzung aus der Vorwoche erst in Minute 75 eingewechselt wurde und das Leder mit seiner ersten Ballberührung förmlich zum Siegtreffer in die Maschen zwang.

Beide Mannschaften agierten von Anfang an fast ausschließlich mit langen Bällen. Während das bei Rimpar offensichtlich dem Matchplan entsprach, fügte sich der FCC eher notgedrungen in die äußeren Bedingungen. Gleichwohl waren die Gäste von Anfang an torgefährlicher – und auch erfolgreich: Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke sorgte Goalgetter Aykut Civelek aus 18 Metern für die frühe Führung (7.). Die Vestekicker verpassten es, die erstaunlich vielen Fehler der Rimparer Verteidigung durch Sertan Sener (10.) und Tevin Mc Cullough (24.) zu nutzen und bestraften sich dafür quasi selbst. Der ansonsten großartig haltende FCC-Keeper Luis Krempel servierte Rimpars gefährlichstem Angreifer Mamadou Bah – ansonsten von FCC-Verteidiger Adrian Guhling sehr gut „abgekocht“ – das Leder per Abwurf auf dem Silbertablett, und der ließ sich nicht lange bitten: 1:1 (26.). Das sorgte bei Coburg für erhebliche Verunsicherung, und trotz einiger Glanztaten Krempels ging Rimpar per Elfmeter von Louis Reinhart sogar in Führung (38.).

Aber die Vestekicker der laufenden Saison sind jederzeit in der Lage, zurückzukommen: Nur eine Minute später kombinierten sich Sertan Sener und Tayfun Özdemir über links durch und Aykut Civelek verwertete in Mittelstürmermanier aus der Drehung. Gegenüber dieser „sehr wilden ersten Halbzeit mit vielen individuellen Fehlern beider Defensiven“ (so Stenziger erneut sehr präzise) war der zweite Durchgang dann extrem arm an Höhepunkten. Den Lucky Punch landeten jedoch die Coburger, als Davide Dilauro einen Özdemir-Freistoß im Fallen irgendwie zum 3:2 ins Tor „murmelte“. Dabei blieb es, weil der FCC leidenschaftlich und gekonnt verteidigte und in der Nachspielzeit durch Ricardo König (Pfostentreffer) und Sertan Sener (Schrägschuss) das 4:2 verpasste.

Die Trauer darüber hielt sich bei den Gästen in ausgesprochen engen Grenzen. „Wir haben wiederum ein schweres Stück Arbeit erfolgreich vollbracht, auch wenn das auch 2:2 ausgehen kann“, stelle FCC-Coach Müller zufrieden fest. „In den nächsten Wochen warten bei schlechter werdenden Plätzen noch mehr solche Spiele auf uns.“ Sein Gegenüber Stenzinger trauerte dem Remis etwas nach, war aber ein fairer Verlierer: „Gratulation an Coburg, die haben eine ganz starke Mannschaft! Das Unentschieden nach 45 Minuten war eher glücklich für uns, in der zweiten Halbzeit haben wir es dann besser gemacht. Der Treffer zum 2:3 war sauunglücklich!“ Rimpars Unglück war in diesem Fall Coburgs Glück.

Aufstellung ASV Rimpar:

Michel, Hagen, Baier (79. Haidari), Reinhart, Brahimi (69. Fragmann), S. Kramosch, Bah, Dlugaj, Loew (75. Schmidt), Sommer, M. Kramosch

Aufstellung FC Coburg:

Krempel, Civelek, Mc Cullough (90.+2 Heinze), Knie (75. Dilauro), Kirchner (75. T. Oikonomides), S. Sener, G. Sener, A. Guhling, F. Carl (65. König), Tranziska, Özdemir

Tore: 0:1 Aykut Civelek (7.), 1:1 Mamadou Bah (26.), 2:1 Louis Reinhart (38., Elfmeter), 2:2 Aykut Civelek (39.), 2:3 Davide Dilauro (76.)

Schiedsrichter: Reich (Assistenten: Zenk, Schäff)

Zuschauer: 150

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