LL Nordwest: SV Alemannia Haibach - FCC 2:4 (2:1)

|   1. Mannschaft

FC Coburg unaufhaltsam

Weiter unaufhaltsam Richtung Bayernliga stürmt der FC Coburg: Im Spitzenspiel beim Tabellendritten SV Alemannia Haibach haben die Vestekicker den nächsten ganz dicken Brocken auf dem Weg zur Landesligameisterschaft aus dem Weg geräumt und sich fünf Spiele vor Saisonende nun schon mindestens Rang zwei im Endklassement gesichert. Dabei ließ sich der FCC selbst von einem frühen 0:2-Rückstand nicht aus dem Konzept bringen, sondern stellte einmal mehr großen Teamgeist, enormes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, jede Menge Moral und einen schier unstillbaren Torhunger – mit dem nun die 100-Tore-Marke geknackt ist – unter Beweis. Coach Lars Müllers Freude war nur zu gut verständlich: „Ich bin einfach nur stolz auf die Truppe einschließlich der Jungs, die reingekommen sind!“ Und „Jungs“ trifft angesichts sechs Spielern des Jahrgangs 2003, die bei Abpfiff auf dem Feld standen, und des sogar noch bei den A-Junioren spielberechtigten Norik Höhn absolut zu.

Aufgrund des Ausfalls der Abwehrrecken Gökhan Sener und Maximilian Tranziska musste Müller seine Defensive umbauen, was letztlich gut gelang. Allerdings hatten die Vestekicker auf dem schwer zu bespielenden Haibacher Geläuf mit großen Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen, die sich nach einer ebenso frühen wie vertretbaren Zeitstrafe gegen Rene Knie (11., allzu beherztes Einsteigen an der Außenlinie) auch schnell zahlenmäßig niederschlugen. Denn die sehr engagiert startenden Alemannen nutzten durch Berkay Sepik (14.) und Marco Trapp (19.) zwei Coburger Schnitzer zur 2:0-Führung: Zuerst verunglückte ein Klärungsversuch von Jonas Kirchner, dann unterschätzte der im Übrigen sichere Keeper Luis Krempel einen 40-Meter-Freistoß. Aber Coburg stellte sich zunehmend auf die Platzverhältnisse ein und kam mit Macht zurück: Sertan Sener dribbelte über links unwiderstehlich durch und Goalgetter Aykut Civelek veredelte die Vorlage zum Anschlusstreffer (36.). Noch vor der Halbzeitpause hatte der erneut überzeugende Youngster Norik Höhn aus spitzem Winkel den Ausgleich auf dem Fuß, aber Alemannen-Keeper Tjarde Blümler war auf dem Posten.

Unmittelbar nach Wiederbeginn war auch FCC-Verteidiger Kirchner dem 2:2 ganz nah. Haibach wurde nur noch einmal wirklich gefährlich, aber Torjäger Nikolaos Koukalias scheiterte nach platzbedingtem Ballverlust des ansonsten bärenstarken FCC-Kapitäns Davide Dilauro am glänzend parierenden Krempel (54.). Nun drehten die Vestekicker auf: Adrian Guhling bediente vom rechten Flügel Mittelfeldstratege Tayfun Özdemir, und der schlenzte das Leder aus 18 Metern wunderbar per Direktabnahme zum Ausgleich ins lange Eck – Saisontreffer 100 des FCC war denn auch ein besonders schöner! Nur drei Minuten später tanzte Civelek zwei Gegenspieler über links fast spielerisch leicht aus und passte zu Höhn, der per Außenrist zum 3:2 traf. Coburg hatte die Partie jetzt voll im Griff und machte in Minute 76 den Deckel drauf: Bei einer Civelek-Ecke übersprang „Air“ Sener auch den SV-Torsteher und köpfte zum vorentscheidenden 4:2 ein. Dabei blieb es, weil der FCC nichts mehr zuließ und diesen Vorsprung im Stil einer Spitzenmannschaft über die Zeit brachte.

SV-Trainer Christian Schoenig erkannte die gegnerische Überlegenheit neidlos an: „Das ist eine Spitzenmannschaft, die selbst nach dem 2:0 durch Qualität zurückgekommen ist. Uns hat da einfach die Erfahrung gefehlt, und zwei der Gegentore waren auch viel zu einfach, so dass es dann einfach nicht reicht.“ Das Fazit seines Gegenübers Müller: „Mir war klar: Entweder gibt das hier eine Katastrophe oder ein geiles Spiel. Denn Haibach ist alles andere als Laufkundschaft. Gerade in der zweiten Halbzeit haben wir dann schnell umgeschaltet und endlich wieder mal nach einem Standard getroffen. Meine Mannschaft glaubt an sich, und das mit Recht!“

Aufstellung SV Alemannia Haibach:

Blümler, Reis, Gerhart (79. Marin), Grünewald, Trapp, Koukalias, Bergmann, Fröhlich (75. Schuppe), Schrod (38. Szabo), Sepik (73. Peters), Moussa

Aufstellung FC Coburg:

Krempel, Kirchner, Civelek, Özdemir (90.+2 L. Oikonomides), Knie (59. R. Guhling), König (68. F. Carl), Siller, Höhn (87. Graß), A. Guhling, Dilauro, S. Sener (79. T. Oikonomides)

Tore: 1:0 Berkay Sepik (14.), 2:0 Marco Trapp (19.), 2:1 Aykut Civelek (36.), 2:2 Tayfun Özdemir (58.), 2:3 Norik Höhn (61.), 2:4 Sertan Sener (76.)

Besondere Vorkommnisse: Zehn-Minuten-Strafe Knie (11.)

Zuschauer: 250

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