Überraschend eindeutig in Verlauf und Ausgang: Das Spitzenspiel der Bezirksliga West zwischen den Landesliga-Absteigern Eintracht Bamberg und FC Coburg hatte mit den Domstädtern einen klaren Sieger. Die Eintracht verdiente sich ihren 3:1-Erfolg mit einem Plus an Tempo, Präzision und Torgefahr. Der FCC hingegen agierte gehemmt und viel zu fehlerhaft und wurde seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Trainer Matthias Christl und seine Mannen hatten nicht nur an der Niederlage als solcher, sondern vor allem an ihrer spielerischen Unterlegenheit zu knabbern. „Ich bin brutal enttäuscht. Bis auf Keeper Oleks hat kein Spieler Normalform erreicht“, musste Christl nach der Begegnung eingestehen.
Im Bamberger Fuchspark-Stadion waren die Hausherren von Anfang an tonangebend. Dabei machten die sehr abwartend spielenden Vestekicker es ihnen auch relativ einfach, zumal sich der FCC immer wieder technische Fehler und Ballverluste in der eigenen Hälfte leistete. Und die nutzte Bamberg um den überragenden Kapitän Großmann ein ums andere Mal zu Hochgeschwindigkeitsattacken. Deren erste beiden verliefen für den FCC noch glimpflich, weil Großmann nicht nur um Churilov, sondern auch ins Toraus dribbelte (11.) und Coburgs Alles in höchster Not blocken konnte (13.). Doch nach einem katastrophalen Fehlpass aus der Coburger Innenverteidigung war es dann soweit: Das Leder landete über Görtler bei Schmittschmitt, der mit Links zum 1:0 ins lange Eck traf (21.). Coburg kam erst in der Schlussviertelstunde von Halbzeit eins etwas besser ins Spiel, doch G. Seners Abschluss geriet zu kraftlos (33.) und Moserts Freistoßhammer aus 30 Metern wurde von Eintracht-Keeper Dellermann entschärft.
Bereits Sekunden nach Wiederanpfiff musste Churilov sein ganzes Können aufbieten, um gegen den frei vor ihm aufgetauchten Großmann zu parieren. Der nahm nach einem weiteren Coburger Passgeschenk wenig später jedoch noch genauer Maß und traf zum 2:0 (53.). Bamberg verpasste es in der Folge durch Großmann (58.), M. Reischmann (61.) und Bugar (63.), den Sack zuzumachen. Und als S. Sener sich einmal durchsetzen konnte und die Kugel aus 18 Metern in den Torwinkel donnerte, lag kurzzeitig sogar der Ausgleich in der Luft. Doch Dilauros Linksschuss vom Elfmeterpunkt wurde geblockt, und Carl traf nur die Lattenoberkante (70.). Bis in Minute 84 blieb es vor allem deshalb spannend, weil Churilov gegen Bube (73.) und Görtler (78.) hervorragend parierte. Aber nach Dribbling und Querpass von Großmann auf Bube war auch er chancenlos und das Match entschieden.
Bambergs Trainer Michael Hutzler war zu Recht angetan von seiner Mannschaft. „Ein verdienter Sieg. Angesichts der vielen Chancen war es ärgerlich, dass wir fast bis zum Schluss zittern mussten. Ich bin insgesamt hoch zufrieden und überglücklich.“ Ganz anders die Stimmungslage bei seinem FCC-Pendant Christl: „Das war heute von der ersten Minute an verkorkst!“
Aufstellung FC Eintracht Bamberg
Dellermann, Ott (80. T. Görtler), Görtler P., Großmann (84. Hofmann), Linz, Bugar (71. Bube), Vetter, Reischmann M., Schmittschmitt, Reischmann L., Nögel
Aufstellung FC Coburg
Churilov, Kimmel (62. Carl), Heinze, Schmidt, Schiebel, Mosert, Sener S., Alles, Schuster, Sener G. (53. Scheler), Guhling (84. Schuster), Dilauro
Torfolge
1:0 Schmittschmitt (21.), 2:0 Großmann (53.), 2:1 S. Sener (65.), Bube (83.)
Schiedsrichter: Morgener (Assistenten: Hamper, Lang)
Zuschauer: 330
