Und sie können es doch, die Vestekicker: Heimspiele gewinnen! Nach einer scheinbar nicht enden wollenden Durststrecke von fast zehn Monaten auf eigenem Geläuf (letzter Heimsieg war das 2:1 gegen den TSV Kornburg am 30. September 2023) hat der FC Coburg endlich wieder drei Punkte zu Hause behalten. Im ersten Heimspiel nach dem Bayernligaabstieg setzte sich die Schiebel-Elf in einer engen, umkämpften und über weite Strecken spielerisch eher durchschnittlichen Partie mit 2:1 gegen die Freien Turner Schweinfurt durch und kann den „Gastgeberkomplex“ damit erst einmal für überwunden erklären.
Allerdings misslang dem FCC der Start ins Match maximal: Bereits in Spielminute vier schalteten die Gäste nach einem Coburger Ballverlust blitzschnell um und Julian Brückner verwertete eine präzise Hereingabe zum 0:1. Doch anders als in der letzten Phase der Bayernligasaison haben die Vestekicker wieder eine gewisse Resilienz gegen Rückschläge entwickelt. Mit viel Ballbesitz spielten sie beharrlich auf den Ausgleich, den schließlich nach einer knappen halben Stunde Goalgetter Aykut Civelek – auf Vorlage von Luis Grasser – mit einem Schuss von der Strafraumkante ins kurze Eck erzielte. Neben einer Grasser-Großchance war das jedoch der einzige Hochkaräter der Hausherren im ersten Durchgang. Da von Schweinfurt offensiv insgesamt relativ wenig zu sehen war, könnte man die Begegnung auch mit Defensivverbünden dominiert beschreiben.
Nach dem Seitenwechsel war Coburg dann besser im Spiel, verpasste jedoch die Führung. Diese fiel erst in einer Phase, als der FCC den Spielfluss wieder etwas verloren zu haben schien und vieles auf eine Punkteteilung hindeutete. Doch in Minute 78 passte Cristian Fischer das Leder zur Mitte und Ricardo König beförderte es per Direktabnahme durch die Beine von FT-Keeper Simon Mai zum Siegtreffer in die Maschen. In der Folge versäumte insbesondere Aykut Civelek nach Balleroberung von Roman Guhling mit einem Lattenschuss die Vorentscheidung, während die Turner nicht mehr zu einer echten Ausgleichsmöglichkeit kamen.
Unter dem Strich kein unverdienter Arbeitssieg des FCC mit einer Leistung, die durchaus noch spielerisches Steigerungspotential erkennen ließ. Gelegenheit, um dieses auszuschöpfen, besteht am kommenden Sonntag ab 15.00 Uhr im Heimspiel gegen den mit zwei Siegen exzellent in die Saison gestarteten Aufsteiger TSV Schammelsdorf. Dann können die Vestekicker den nächsten Schritt auf dem Weg hin zu einer wieder erfolgsgeprägten Beziehung zu ihrer eigenen Spielstätte gehen.
Torfolge: 0:1 Julian Brückner (4.), 1:1 Aykut Civelek (28.), 2:1 Ricardo König (78.)
Schiedsrichter: Markus Pflaum (Assistenten: Lukas Pflaum, Luis Lindner)
Zuschauer: 150