LL Nordwest: FCC - DJK Don Bosco Bamberg 3:0 (0:0)

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FCC gewinnt nächstes Spitzenspiel

Der FC Coburg hat auch das nächste Spitzenspiel für sich entschieden: Nach dem 3:1-Auswärtssieg bei der bis dahin noch unbesiegten TuS Frammersbach rangen die Vestekicker jetzt im Duell Erster gegen Zweiter den Aufstiegsaspiranten DJK Don Bosco Bamberg nieder. Der 3:0-Erfolg gegen die vor der Partie nur um ein Tor schlechtere DJK stand lange auf des Messers Schneide, geriet aber letztlich zu einem echten FCC-Statement nach dem Motto: Mit dieser Mannschaft ist in der laufenden Saison zu rechnen! Denn nach einer vom Gegner dominierten ersten Halbzeit waren die Vestekicker plötzlich Chef im Ring und schlugen eiskalt zu. Schon das fünfte Zu-Null-Spiel ist das Resultat von mannschaftlicher Geschlossenheit, Kampfgeist und Behauptungswillen, und nach vorne hat Coburg ohnehin viel Qualität. Die Vestekicker führen nun das Klassement alleine vor dem noch dichten Verfolgerfeld an. „Jetzt sind wir die Gejagten“, weiß Coach Carl-Philipp Schiebel, hat damit aber kein Problem, denn: „Wir wissen, dass wir gut sind!“

Im Aufeinandertreffen zweier bislang vor allem durch ihre Defensive glänzenden Teams erwischte der FCC den besseren Start; Ricardo König und Rene Knie wurden gerade noch geblockt, und nach der anschließenden Ecke hatte König per Kopf aus kurzer Distanz auch einen echten Hochkaräter (9.). DJK-Innenverteidiger Philipp Pfeiffer schimpfte durchaus zu Recht: „Wir gewinnen keinen 50-50-Zweikampf!“ Doch das änderte sich: Seine Elf gewann immer mehr Duelle und spielerisch die Oberhand, während Coburg sich durch viele technische Fehler und überhastete Abspiele das Leben selbst schwer machte. Coburgs Übungsleiter Schiebel analysierte diese Phase hinterher anschaulich: „Ab Minute zehn haben wir uns komplett selbst zerstört!“ Folgenlos blieb das aus drei Gründen: Erstens zeigte sich Coburgs Abwehrkette um die überzeugenden Routiniers Maximilian Tranziska und Domenic Lauerbach stabil. Zweitens war der Gast offensiv zu unentschlossen. Und drittens erwischte Coburgs Schlussmann Luis Krempel einen Sahnetag: Erst gewann er gegen Jonathan Müller (eingesetzt vom starken Sayko Trawally) das Eins-gegen-Eins (13.), dann parierte er gut den Fernschuss von Luis Nüßlein (44.) und rettete praktisch mit dem Pausenpfiff mit tollem Reflex wiederum gegen Nüßlein.

Statt Coburger Pausenrückstand also 0:0, und dann folgte, was DJK-Trainer Carsten Nüßlein wie folgt beschrieb: „So bitter kann Fußball sein!“ Oder aus FCC-(Schiebel-)Sicht: „In Halbzeit zwei haben wir sie kaputt gepresst!“ Tatsächlich lief seine Mannschaft nun wesentlich höher und energischer an und ließ hinten nichts mehr zu. 70 Sekunden nach Wiederanpfiff blieb Mittelstürmer Norik Höhn (erster Startelfeinsatz nach monatelanger Verletzungspause) noch der Erfolg versagt, als er eine Vorlage von König volley knapp am Kasten vorbeischoss. Doch sieben Minuten später war es soweit: Roman Guhling schickte Fabian Carl in die Gasse und bei dessen Hereingabe zeigte Höhn seine Vollstreckerkunst. Wie schon Frammersbach schwächte sich auch Don Bosco nach Rückstand durch eine Undiszipliniertheit selbst: Pfeiffer kassierte wegen Meckerns eine Zeitstrafe, und Coburg nutzte das eiskalt aus. Nach Doppelpass mit Aykut Civelek spielte wieder Guhling den Steckpass auf Cristian „Camillo“ Fischer, und nach dessen Pressschlag mit DJK-Keeper Kilian Wagner schob Civelek das Leder zum vorentscheidenden 2:0 ins verwaiste Tor (70.). Die restliche Zeit spielte der FCC auch dank starker Einwechselspieler souverän zu Ende, ehe in der Schlussminute Davide Dilauro mit stehendem Applaus in einen mehrmonatigen Auslands-Studienaufenthalt verabschiedet wurde. Damit nicht genug: Fischer setzte mit einem fulminanten Linksschuss aus 20 Metern von halblinks den 3:0-Schlusspunkt.

Das Resultat war eher um ein Tor zu hoch, aber in der Tendenz richtig: „Ich denke, wir haben uns den Dreier durch die zweite Halbzeit verdient“, lautete Schiebels Fazit. Sein Gegenüber Nüßlein haderte mit Durchgang eins: „Da müssen wir 2:0 führen.“ Angesprochen auf die mit acht Treffern in acht Spielen ziemlich unbefriedigende Torausbeute seiner Mannen wusste er: „Das liegt einfach an unserer Chancenverwertung.“ Da war der FCC tatsächlich wesentlicher effizienter und konnte so ausgerechnet im Topspiel den bislang höchsten Saisonsieg verbuchen sowie die blütenweiße Heimweste bewahren– was es am kommenden Samstag (16.00 Uhr) daheim gegen die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach zu bestätigen gilt.

Aufstellung FC Coburg:

Krempel, Späth (59. Geißendörfer), Tranziska, Dilauro (90. Kling), Civelek, Höhn (72. A. Guhling), Knie, König (72. Seiler), Lauerbach, Carl (60. Fischer), R. Guhling

Aufstellung DJK Don Bosco Bamberg:

Wagner, Pfeiffer, Yildirim, Allgaier, Trawally (76. Kelmendi), Zweyer, Subat (76. Eckstein), Nüßlein (76. Roswal), J. Müller, F. Müller (85. Linz), Saprykin

Torfolge: 1:0 Norik Höhn (54.), 2:0 Aykut Civelek (70.), Cristian Fischer (90.)

Besondere Vorkommnisse: 10-min-Zeitstrafe Philipp Pfeiffer (64.)

Schiedsrichter: Hamper (Assistenten: Rost, Stabenow)

Zuschauer: 200

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