Weiter auf der Erfolgswelle reitet der FC Coburg. Gegen die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach setzte sich der Landesliga-Spitzenreiter souverän mit 3:0 durch, holte damit den fünften Dreier in Folge, bereits sein sechstes Zu-Null-Spiel und sorgte mit neun Punkten für eine perfekte englische Woche. Dabei bauen die Vestekicker ihre Heimspielstatt, das Stocke-Stadion, zusehends zu einer uneinnehmbaren Festung aus, wie fünf Siege in fünf Begegnungen belegen. Insbesondere in den ersten 20 Minuten spielte der FCC seinen durchaus namhaft besetzten Gegner regelrecht an die Wand (Coach Carl-Philipp Schiebel: „Das waren die besten 20 Minuten dieser Saison!“) und ließ auch danach nichts anbrennen, so dass Gäste-Spielertrainer Thomas Cäsar hinterher freimütig einräumte: „Man muss sagen, dass das Ergebnis dem Spielverlauf und auch dem Leistungsverhältnis beider Teams – jedenfalls heute -entspricht.“
Bei den Coburgern ersetzte der noch für die A-Junioren spielberechtigte Jason Geißendörfer den zu einem Auslandssemester aufgebrochenen Davide Dilauro. Unbeschadet dessen agierten die Vestekicker vom Anpfiff weg wie aus einem Guss und ließen den „Adlern“ kaum Luft zum Atmen. Ein Querpass des enorm spielfreudigen Norik Höhn passierte Freund und Feind im Fünfmeterraum (2.), nach präziser Linksflanke von Roman Guhling traf Aykut Civelek das Leder nicht (3.) und ein Kopfball von Kapitän Maximilian Tranziska nach Civelek-Ecke verfehlte das Tor (6.). Kurz darauf dann Zählbares: Civelek lief perfekt in eine Hereingabe von Rene Knie und setzte das Leder zur überfälligen Führung in die Maschen. Und die Heimelf wirbelte einfach weiter: Höhns Flatter-Fernschuss geriet zu zentral (13.), seinen Schrägschuss nach tollem Solo konnte DJK-Keeper Leon Hartmann gerade noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenken (18.) und der schön freigespielte Civelek hatte sieben Meter vor dem Gehäuse den zweiten Treffer auf dem Fuß, wurde aber noch geblockt. Um die Gäste konnte ihren Fans Angst und Bange werden. Doch mit der Trinkpause kam ein kleiner Bruch im FCC-Spiel und die DJK besser in die Begegnung. Das sah auch Cäsar so: „Wir sind ganz, ganz schwierig ins Spiel gekommen und müssen einfach von Beginn an mutiger sein. Ab der Trinkpause haben wir gezeigt, dass wir es können.“ Allerdings waren echte Chancen nun auf beiden Seiten Fehlanzeige.
Das änderte sich nach dem Seitenwechsel, als Coburgs Rene Knie das Spielgerät aus 18 Metern an die Lattenunterkante nagelte, sich dabei jedoch so schwer verletzte, dass er ausgewechselt werden musste (49.). Der FCC wurde nun wieder dominanter und dann auch höchst effizient: Höhn schickte Civelek auf die Reise, der erlief den Flugball und passte zurück zu Höhn – via Innenpfosten hieß es 2:0. Und nachdem die DJK eine Doppelchance ungenutzt ließ, bei der erst FCC-Keeper Luis Krempel großartig im Eins-gegen-Eins gegen Sebastian Lehmann reagierte und Domenic Lauerbach den Nachschuss auf der Linie klärte, beseitigte der kurz zuvor eingewechselte Ricardo König in bester Edel-Joker-Manier auf Vorlage von Top-Scorer Civelek mit dem 3:0 die letzten Zweifel. Dabei blieb es, weil Krempel gegen Lino Schramm (79.) parierte und Coburgs Florian Seiler wuchtig, aber knapp drüber schoss (87.).
„Calle“ Schiebel war natürlich mit dem Spielausgang, nicht aber mit den zweiten 45 Minuten zufrieden: „Die zweite Halbzeit haben wir kein gutes Spiel gemacht, aber die Tore sehr schön herauskombiniert. Man hat einfach gemerkt, dass es das dritte Spiel in sechs Tagen war.“ Letztlich zeigte seine Elf trotz Müdigkeit jedoch ihre Klasse. Das sah auch sein Gegenüber Cäsar so: „In Coburg kann man verlieren, das ist eine Spitzenmannschaft.“ Und er brachte auch die wesentliche Entwicklung des FCC auf den Punkt: „Die haben sich nach hinten sehr stabilisiert.“ Was für die Vestekicker bereits am kommenden Spieltag im Topspiel beim SV Vatan Spor Aschaffenburg zu beweisen wäre.
Aufstellung FC Coburg:
Krempel, Späth (59.), Tranziska, Civelek, Höhn, Knie (51. Seiler), Lauerbach, Fischer (61. Carl), A. Guhling (61. König), R. Guhling (70. Simone), Geißendörfer (77. Graß)
Aufstellung DJK Schwebenried/Schwemmelsbach:
Hartmann, Schneider, Weißenberger (60. Neubauer), Deibl, Schramm, Behr (88. Sillner), Cäsar (67. Fleischmann), Burger, C. Lehmann, S. Lehmann (83. Weber), Reuß
Torfolge: 1:0 Aykut Civelek (11.), 2:0 Norik Höhn (60.), 3:0 Ricardo König (64.)
Schiedsrichter: Dimmerling (Assistenten: Bauer, Illner)
Zuschauer: 120