Und wieder ein Sieg des FC Coburg: Die Vestekicker ließen sich auch nicht vom kampfstarken FC Fuchsstadt von ihrem Erfolgsweg abbringen, sondern eroberten den „Kohlenberg“, das Fuchsstädter Stadion, mit einem knappen 1:0. Dafür musste die Elf von Coach Carl-Philipp Schiebel jede Menge Herzblut und Zweikampfstärke aufbringen, denn die ersatzgeschwächten Gastgeber lieferten dem Spitzenreiter einen heißen Fight. Angesichts des achten Dreiers in Folge und bereits ebenso vieler Zu-Null-Spiele in dieser Saison nicht verwunderlich, dass Schiebel auf seine Mannen „superstolz“ war. Er hatte dabei allerdings weniger Serie oder Tabelle im Blick, sondern den Behauptungswillen seiner Spieler. "Wir wussten, was auf dem engen Platz auf uns zukommt, und hatten die ganze Woche davor gewarnt: Ein extrem aggressiver, fast schon überaggressiver Gegner. Aber wir haben trotzdem unser Ding durchgezogen.“
Für große Diskussionen und unterschiedliche Bewertungen sorgte während und nach der Partie die Spielleitung von Schiedsrichter Robin Bulisch: Während die „Fuschter“ sich verpfiffen fühlten und sich praktisch die komplette Partie über am Gespann abarbeiteten (Fuchsstadt-Trainer Thomas Kaiser: „Die Schiedsrichterleistung war ein Skandal!“), fand Coburgs Übungsleiter die Leistung des Gespanns „überragend“. Die Wahrheit lag wohl in der Mitte: Tatsächlich wurde die Begegnung durch einen umstrittenen Handelfmeter entschieden, als ein Fuchsstadter Abwehrspieler eine Hereingabe von Adrian Guhling an den Arm bekam. FCC-Torjäger Aykut Civelek war es übrigens egal: Er vollstreckte souverän zum goldenen Tor. Allerdings stieg die Heimelf auch immer wieder grenzwertig ein und durfte sich eigentlich nicht über die beiden Zeitstrafen beschweren.
Bei Fuchsstadt fehlte mit Halbig, Pragmann und Mjalov die komplette Sturmreihe, so dass sich die Hausherren noch mehr als üblich auf das bissige Verteidigen verlegten. Ihr Trainer hatte dafür – zu Recht – nur Lob: „Ich habe keinen Leistungsunterschied erkannt. Wir waren kämpferisch top drauf und auf Augenhöhe, auch wenn Coburg natürlich spielstärker war.“ Sein Gegenüber Schiebel fand demgegenüber, dass man „in der ersten Halbzeit überragend Fußball gespielt“ habe und beschrieb Durchgang zwei zutreffend als „reinen Abnutzungskampf“. Und Schiebels Einschätzung wurde dem Match auch gerecht. Denn Coburg hätte schon in Minute zwei durch Florian Seiler – der den Keeper bereits umspielt hatte – in Führung gehen müssen und hatte weitere gute Schussgelegenheiten durch Seiler (12.) und Civelek (22.). Der Gastgeber war hingegen offensiv ersichtlich limitiert und brachte erst kurz vor der Halbzeit durch Florian Gehring den ersten Torschuss in Richtung des guten FCC-Keepers Luis Krempel. Und Durchgang zwei startete mit einem Treffer von Seiler, der zumindest diskussionswürdig wegen Abseits zurückgepfiffen wurde. Bis in die Schlussphase hinein war allein der FCC gefährlich, doch Jonathan Baurs Kopfball parierte Heim-Torhüter Lukas Wenzel (77.).
Aber ab Minute 80 wurde es dann nochmals brenzlig für die Vestekicker, weil sie es gegen den durch eine Zeitstrafe dezimierten Gegner versäumten, den Deckel draufzumachen. Rene Knie, Ricardo König und Aykut Civelek ließen beste Kontersituationen ungenutzt, und Fuchsstadt kam mit langen Bällen zu zwei sehr guten Chancen: Maurice Volz scheiterte völlig frei vor Krempel an dessen hervorragendem Eins-gegen-Eins-Spiel (80.), und in der Nachspielzeit klärte König einen Schuss von Tobias Bold kurz vor der Torlinie. Aber am Ende stand erneut die Null. Die Vestekicker haben sich nun schon sechs Punkte Vorsprung auf Rang zwei erarbeitet – und den Kohlenberg jedenfalls für diese Spielzeit hinter sich.
Aufstellung 1. FC Fuchsstadt:
Wenzel, Bartel, Thum, Pfeuffer, Volz, Gehring (82. Bold), Schmitt, Erfani (68. Kilchert), Erhard, Wiesler, Neder (66. Pache, 84. Schaub)
Aufstellung FC Coburg:
Krempel, Späth, Tranziska, Civelek, Baur, Knie (90. Vitrval), Lauerbach, Fischer (53. Carl, 74. Gümeci), A. Guhling, Seiler (60. König), R. Guhling (74. Graß)
Torfolge: 0:1 Aykut Civelek (27., Handelfmeter)
Besondere Vorkommnisse: 10-Minutenstrafen für Nico Neder (Fuchsstadt, 12.) und Marian Wiesler (Fuchsstadt, 79.)
Schiedsrichter: Bulisch (Assistenten: Scheumann, Reigl)
Zuschauer: 240