Bericht von Hans Haberzettl - vielen Dank, Hans!
Durch einen 3:1-Heimerfolg gegen TuS Röllbach hat der FC Coburg die Herbstmeisterschaft in der Fußball-Landesliga Nordwest mit einer kaum zu toppenden Dominanz eingetütet. 13 aufeinanderfolgende Dreierpacks stellen einen Vereinsrekord der Superlative dar.
Wenngleich die Gäste aus dem Landkreis Miltenberg als krasser Außenseiter angereist waren, verdienten sie im Vorfeld großen Respekt, denn sie galten als Angstgegner der Vestekicker. Diese verzeichneten bislang auf Punktspielebene gegen Röllbach in acht Begegnungen mit nur einem Sieg, einem Unentschieden und sechs Niederlagen eine Bilanz des Grauens.
Obwohl sich die Kräfteverhältnisse inzwischen zugunsten des FCC geändert haben, schärfte deren Coach Carl-Philipp Schiebel seinen Schützlingen ein, die Partie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wir müssen in der Defensive besser stehen als zuletzt in Haibach. In der Vorwärtsbewegung gilt es, die nötige Geduld aufzubringen sowie besonnen und ideenreich zu agieren“, lautete seine Devise. Diese zahlte sich letztlich aus, auch wenn der Widersacher die Räume in der eigenen Hälfte durch kluges Verschieben eng machte.
Die Hausherren übernahmen von Beginn an die Initiative. Klare Einschussmöglichkeiten blieben aber zunächst Mangelware. Für Gefahr sorgten in der 20. Minute zwei Kopfbälle von Ricardo König und Kapitän Maximilian Tranziska, die sich knapp über die Querlatte senkten. Der Coburger Druck nahm zu und wurde belohnt. Nach einem Freistoß von Aykut Civelek unterlief Till Link im Strafraum ein Handspiel, das mit einem Strafstoß geahndet wurde. Diesen verwandelte Civelek (36.) der sich in den vergangenen Wochen vier Fehlschüsse vom Elfmeterpunkt geleistet hatte, sicher zum 1:0. Die dickste Gelegenheit zum 2:0 durch Adrian Guhling (43.), der mit einem Steckpass von Leonard Späth glänzend freigespielt wurde, verhinderte TuS-Keeper Maximilian Sponer mit einem klasse Reflex.
Nach dem Seitenwechsel lösten sich die Unterfranken zunehmend aus der Umklammerung und starteten ihrerseits gekonnte Offensivaktionen. Nach einer ungestümen Abwehraktion von Fabian Carl im eigenen Sechzehnmeter gegen Ben Stapf entschied der Unparteiische wiederum auf Elfmeter, den Robin Naun (50.) unhaltbar zum überraschenden 1:1-Ausgleich verwandelte. Die Antwort folgte postwendend. Der alles überragende Civelek setzte Ricardo König auf der linken Außenbahn maßgerecht in Szene, der nicht lange fackelte und zur erneuten Führung einlochte.
In der Folgezeit erarbeiten sich die Gäste angetrieben von ihrem besten Akteur Niklas Scherg mehr Spielanteile. Ihre gefährlichste Einschussmöglichkeit vergab Tim Thorwart nach einem zu kurz abgewehrten Eckstoß. Die Feinheiten spulte weiterhin der Tabellenführer ab, der die taktischen Vorgaben seines Chefanweisers cool umsetzte. Als Sahnehäubchen entpuppte sich eine präzise Ballpassage mit präzisem finalen Doppelpass des eingewechselten Maximilian Kling mit Civelek, dessen Seitfallzieher vom gegnerischen Schlussmann bravourös entschärft wurde. Der standesgemäße Schlusspunkt zum 3:1 blieb wiederum dem Coburger Regisseur und Goalgetter in Co-Produktion mit Youngster Kling vorbehalten, der durch seine Spritzigkeit im Antritt beeindruckte.
Gästetrainer Florian Christ bescheinigte seiner Mannschaft nach mehreren Misserfolgen einen Aufwärtstrend: „Wir haben gegen die mit Abstand stärkste Mannschaft der Liga eine gute Vorstellung abgeliefert, auf die ich stolz bin und die wir mitnehmen wollen in die kommenden Begegnungen.“
Das Resümee von Calle Schiebel lautete wie folgt: „Trotz vieler Ausfälle haben meine Jungs heute eine saugute Leistung gezeigt. Aber auch der Gegner hat sein Herz auf dem Platz gelassen und sehr gut gegen den Ball verteidigt. Jetzt wird die Herbstmeisterschaft gefeiert. Ab Montag wird alles dem bevorstehenden Derby gegen den TSV Mönchröden untergeordnet. Wir haben richtig Bock darauf.“
Im Landesliga-Gipfeltreffen des heimischen Fußballkreises Coburg-Kronach empfängt der FC Coburg zum Rückrundenauftakt am kommenden Samstag um 15 Uhr im Dr.-Stocke-Stadion den TSV Mönchröden. Das Hinspiel endete nach einem offenen Schlagabtausch 0:0.
FC Coburg: Luis Grempel – Leonard Späth (ab 87. Maximilian Graß), Maximilian Tranziska, Domenic Lauerbach, Adrian Guhling, Ricardo König (ab 89. Daniel Vitrval), Roman Guhling (ab 58. Norik Höhn), Florian Seiler (ab 77. Loris Simone), Jason Geißendörfer, Aykut Civelek, Fabian Carl (ab 67. Maximilian Kling).
TuS Röllbach: Maximilian Sponer – Joshua Ullrich (ab 65. Tim Thorwart), Lukas Ackermann, Till Link, Niklas Scherk, Robin Naun, Stefan Schulz (ab 78. Rodrigo Lourenzo), Noel Kuther, Daniel Koch, Noah Markert, Ben Stapf.
Schiedsrichter: Christian Keßler (SV Hofheim/Ufr.).
Zuschauer:70.
Tore: 1:0 Aykut Civelek (36., Handelfmeter), 1:1 Robin Naun (50., Foulelfmeter), 2:1 Ricardo König (52.), 3:1 Aykut Civelek (90+4).
Gelbe Karten: Maximilian Graß, Maximilian Kling/Maximilian Sponer.
Rote Karte: -/Ben Stapf (86. grobes Foulspiel).