Den nächsten Kantersieg hat Landesliga-Spitzenreiter FC Coburg eingefahren. Bei der Reserve von Regionalligist TSV Aubstadt schossen sich die Vestekicker zu einem klaren 5:0-Auswärtserfolg. Damit zieht der FCC nicht nur auf Tabellenplatz eins einsam seine Kreise, sondern hat jetzt erstmals neben der besten Defensive der Liga – es war immerhin schon das elfte Zu-Null-Spiel der Coburger – auch den erfolgreichsten Angriff. Gegen den Aufsteiger aus dem Grabfeld verdiente sich der FCC den Dreier durch eine hervorragende erste Halbzeit, deren einziges Manko in der miserablen Chancenverwertung und damit einem Pausenstand von „nur“ 2:0 lag. Durchgang zwei gehörte dann eher zu den schlechteren 45 Minuten des FCC in dieser Spielzeit, ehe es in den Schlussminuten doch noch deutlich wurde. Nicht zu Unrecht bilanzierte Coburgs Trainer Carl-Philipp Schiebel: „Erste Halbzeit top, zweite Halbzeit dann ziemlich Flop!“ Man mag anmerken, dass das angesichts des Endstands eher Unzufriedenheit auf sehr hohem Niveau darstellt.
Die Gastgeber gingen personell gebeutelt in die Partie. TSV-Coach David Noack: „Für uns ging es mit schlechten Voraussetzungen in das Spiel gegen den Tabellenführer. Gegenüber der Vorwoche sind bei unserem engen Kader nochmal zwei wichtige Spieler verletzt und krank weggebrochen.“ Auch deshalb geriet Halbzeit eins zu einer extrem einseitigen Angelegenheit mit Spielrichtung ausschließlich gen Heimtor. Besonders Coburgs Flügelstürmer Cristian „Camillo“ Fischer war anfangs kaum zu bremsen, doch dreimal Aykut Civelek und Norik Höhn – der zudem eine weitere Großchance vergab – konnten in bis Minute 15 daraus kein Kapital schlagen. Bei der FCC-Führung half dann TSV-Keeper Erik Poluschny mit, indem er – allerdings unter Druck – einen Rückpass unsauber verarbeitete und Civelek nach Balleroberung von Rene Knie ins verwaiste Gehäuse traf. Coburg blieb dominant, doch erst ein umstrittener Elfmeter nach Zweikampf von Yannik Amthor mit Höhn führte zum 2:0. Civelek mit Saisontreffer 24 (!) verwandelte cool.
Nachdem die Vestekicker kurz nach Wiederanpfiff den nächsten Hochkaräter durch Höhn und Civelek liegengelassen hatten, schlichen sich ungewohnte Konzentrationsschwächen in das FCC-Spiel ein. Aubstadt kam dadurch besser in die Partie, zu wirklicher Torgefahr reichte es aber nur einmal. Der völlig freistehende Lukas Merkl scheiterte an Coburgs Zerberus Luis Krempel, weil dieser im blauen Leihtrikot nicht nur optisch stark an Olli Kahn erinnerte, sondern in dem „Titan“ entsprechender Manier parierte. Zuvor hatte Fabian Carl zwei Gelegenheiten Marke „Hunderprozentige“ zur Entscheidung ausgelassen. Und so blieb es dem Vestekicker-Kapitän Maximilian Tranziska vorbehalten, den schwach glimmenden Aubstädter Hoffnungsfunken auszutreten, indem er eine präzise Ecke von Höhn per Kopf in die Maschen wuchtete. Dabei beließen es die Gäste nicht: Nur eine Minute später stellte Höhn nach sehr gutem FCC-Offensivpressing mit einem harten Rechtsschuss auf 4:0, und kurz vor Spielende überlupfte der eingewechselte Leonard Witter mit einem wohl als Flanke gedachten Links-Schlenzer Poluschny zu seinem ersten Landesligatreffer und dem 5:0-Endstand.
TSV-Coach Noack erkannte Coburgs Dominanz an, hatte aber trotzdem Grund zum Ärger: „In Halbzeit eins war Coburg spielerisch deutlich überlegen, aber die Gegentore fielen aus einem eigenen Fehler und einem unberechtigten Elfmeter – wie die Schiri-Leistung heute insgesamt katastrophal war. In Halbzeit zwei haben wir uns berappelt und waren am Anschluss dran, haben ihn aber leider nicht gemacht.“ Calle Schiebel wiederum kreidete seinen Mannen an, „dass wir uns nach der Pause dem Gegner etwas angepasst haben. Trotzdem war es verdienter Sieg.“ Ein Urteil, das man schlechterdings nicht in Zweifel ziehen konnte.
Aufstellung TSV Aubstadt II:
Poluschny, Ebert, Reichert, Damm (25. Warmuth), Roth, Atzori, Kirsten, Amthor, Reubelt, Merkl, Fuchs (59. Schreiber)
Aufstellung FC Coburg:
Krempel, Späth (71. Witter), Tranziska, Civelek, Höhn (85. Vitrval), Knie, Lauerbach, Fischer (53. Carl), Graß (85. Steuerwald), R. Guhling, Geißendörfer (64. Seiler)
Torfolge: 0:1 Aykut Civelek (17.), 0:2 Aykut Civelek (39., Elfmeter), 0:3 Maximilian Tranziska (82.),0:4 Norik Höhn (83.), 0:5 Leonard Witter (89.)
Schiedsrichter: David Wagner (Assistenten: Benjamin Wagner, Harald Marsching)
Zuschauer: 170