Der FC Coburg hat auf dem Weg zur Landesliga-Meisterschaft die nächste Hürde genommen. Und die hatte es mit Gast 1. FC Fuchsstadt, zuletzt neunmal in Folge unbesiegt (bei 21 Punkten), durchaus in sich. Doch die Vestekicker rangen die Kicker vom Kohlenberg mit einem knappen, aber vor allem aufgrund bärenstarker letzter 35 Minuten absolut leistungsgerechten 1:0 nieder und hielten damit ihren Sechs-Punkte-Vorsprung auf Verfolger TuS Frammersbach. Sieggarant war einmal mehr FCC-Goalgetter Aykut Civelek, der in Minute 86 zum Tor des Tages traf. Ein Treffer, auf den sein Trainer Carl-Philipp „Calle“ Schiebel ganz besonders stolz war: „Das Tor war so genial rauskombiniert – so was habe ich in der Landesliga noch nicht gesehen“, schwärmte er von der Kombination der Gebrüder Adrian und Roman Guhling mit ihrem Vollstrecker vom Dienst. Vor allem aber war es der Lohn für eine erneut geschlossene Mannschaftsleistung und den zähen Siegeswillen des FCC.
Coburg fand gut in die Partie und kam durch Civeleks Schrägschuss (7.), Maximilian Klings Kopfball nach Civelek-Flanke (13.) und Adrian Guhlings Fernschuss (23.) zu guten Gelegenheiten. Dann aber der Bruch im Spiel der Hausherren, den der Coach wie folgt erklärte: „Wir haben uns nur noch um die Kleinigkeiten gekümmert und auf dem Platz gewusst, was der jeweils andere besser machen müsste.“ Fuchsstadt nutzte die internen Coburger Diskussionen und wurde plötzlich gefährlich. Michael Emmer hatte nach einer Ecke eine gute Kopfballgelegenheit (28.), Dominik Halbig scheiterte im Eins-gegen-Eins an der Fußabwehr von Luis Krempel (29.) und mit dem Pausenpfiff konnten Krempel und seine Vorderleute nur mit allergrößter Mühe klären. Gästetrainer Thomas Kaiser trauerte diesen Situationen nach: „Wir haben eine sehr, sehr gute erste Halbzeit gespielt, es aber nicht geschafft, das Tor zu erzielen. Sonst hätten wir mit Sicherheit nicht verloren.“
Auch in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel agierte der FCC zu fehlerhaft und gestattete Fuchsstadt drei weitere Chancen (zweimal Halbig sowie Markus Mjalov), ehe sich das Spiel ab Minute 55 erneut vollständig drehte. Die scharfe Hereingabe des sich nach mehrwöchiger Verletzung stark zurückmeldenden Leonard Späth fand zwar keinen Abnehmer, aber nun waren die Vestekicker eindeutig am Drücker. Civelek aus 14 Metern sowie kurz darauf bei einer Riesen-Doppelchance zusammen mit Adrian Guhling und dann per Volley aus acht Metern sowie der gerade noch abgegrätschte Cristian „Camillo“ Fischer waren dem Tor sehr nah, Späth erzielte es dann auf Vorlage von Jonathan Baur (74.) – doch Schiedsrichter Mika Zeller wollte ein Handspiel gesehen haben (was er exklusiv hatte). Aber der FCC spielte weiter voll auf Sieg, und immer wieder schloss Civelek ab. Erst hielt Torwart Lukas Wenzel seinen Schuss aus zehn Metern bravourös, dann ging sein Abschluss Millimeter am Kasten vorbei. Nun hatte sich Coburg den Gegner jedoch lange genug zurechtgelegt: Roman Guhling fand Civelek mit perfektem Anspiel, der traf ins lange Eck und der Tabellenführer ließ bis zum Abpfiff rein gar nichts mehr anbrennen.
Fuchsstadts Übungsleiter Kaiser war gleichwohl nicht unzufrieden: „Aufgrund einer Krankheitswelle hatten wir keine Möglichkeit zum Wechseln. Aber wir haben gemerkt, dass wir auch mit den Topmannschaften mithalten können. Was uns noch fehlt, ist die absolute Überzeugung. Coburg wird Meister, und das haben sie auch verdient, wenn sie so wenige Tore fangen und so viele schießen.“ In der Tat war es bereits das 16. Zu-Null-Spiel der Vestekicker. Und sie hatten eben auch wieder einmal offensiv das letzte Wort, ebenso wie hinterher ihr Chefanweiser Schiebel: „Wir waren zwischendurch komplett aus dem Spiel. Dann wieder so zurückzukommen – das ist brutale Qualität!“
Aufstellung FC Coburg:
Krempel, Späth (80. Geißendörfer), Tranziska, Civelek, Baur, Knie, Lauerbach, Fischer (74. Graß), A. Guhling (87. Witter), R. Guhling (90.+2 Vitrval), Kling (62. Grasser)
1. FC Fuchsstadt:
Wenzel, Bartel, Halbig, Volz, Mjalov, Pache, Emmer, Erhard, Wiesler, Huf, Pragmann
Tor: 1:0 Aykut Civelek (86.)
Schiedsrichter: Mika Zellner (Assistenten: Johannes Lorenz, Niklas Rumpel)
Zuschauer: 134