Den nächsten – und möglicherweise vorletzten – Schritt zu Landesligameisterschaft und unmittelbarer Bayernliga-Rückkehr hat der FC Coburg getan. Gegen die stark abstiegsbedrohte DJK Dampfach landeten die Vestekicker einen resultattechnisch standesgemäßen 3:0-Erfolg. Und weil Verfolger TuS Frammersbach bei FT Schweinfurt nur 3:3 spielte, liegt der FCC drei Begegnungen vor Saisonende acht Punkt in Front, so dass nur noch ein Sieg zum Titelgewinn fehlt. So erfreulich diese Ergebnisse aus Coburger Sicht waren, so mühsam war der Weg zu diesem 15. Heimdreier im 16. Heimspiel gerade in Durchgang zwei. Denn nach hoch überlegenem, mit 2:0 abgeschlossenem ersten Durchgang gestattete die Heimelf den Gästen viele Torgelegenheiten und blieb nur mit Glück, aufopferungsvollem Verteidigen und nicht zuletzt Dampfacher Unvermögen vor dem Tor zum 17. Mal ohne Gegentor. Fritz Kühnlenz, der den rotgesperrten Trainer Carl-Philipp Schiebel vertrat, sah es – zu Recht – pragmatisch: „In der aktuellen Phase zählt nur noch Gewinnen. Wir wollen es einfach durchziehen und den Aufstieg perfekt machen!“
Perfekt war der Start seines Teams in die Partie: Nach Balleroberung ging es in Minute zwei schnell durchs Mittelfeld, Leonard Späth legte von links zu Aykut Civelek und die personifizierte FCC-Torfabrik wuchtete das Leder von der Strafraumgrenze ins lange Eck zur Führung. Kühnlenz: „Endlich mal ein richtig schnelles Tor – das haben wir uns seit Wochen gewünscht.“ Die Vestekicker blieben agil und dominant. Civelek nur einen Schritt zu spät (9.) und nach tollem Solo von Roman Guhling nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei (22.) sowie besagter Guhling nach Hereingabe des diesmal als Sturmspitze wirbelnden Rene Knie (25.) waren dem zweiten Treffer sehr nah, ehe die Begegnung verflachte. Coburg kontrollierte, Dampfach lief hinterher und gab nur einen einzigen halbwegs erwähnenswerten Torschuss durch Simon Roppelt ab (38.). Kurz vor der Pause zog der FCC das Tempo nochmals an, und das mit Erfolg: Erst scheiterte Civelek nach Guhling-Anspiel noch an Keeper Noah Mack (44.), dann chippte Kapitän Maximilian Tranziska den Ball wunderbar hinter die Kette und Knie verwandelte eiskalt zum 2:0.
Mit dieser beruhigenden Führung im Rücken schlich sich nach dem Seitenwechsel der Schlendrian ins Coburger Spiel, während Dampfach nun wesentlich beherzter und vor allem offensiver attackierte. Zweimal bot sich Paul Först nach FCC-Patzern die Chance zum Anschlusstreffer, doch erst traf er „nur“ den Innenpfosten, dann verzog er (52.+61.). Auf der anderen Seite führten zwei vielversprechenden Angriffsaktionen von Civelek und Sinan Gümeci nicht zum Erfolg, und die DJK glaubte weiter an ihre Chance. Doch Heimkeeper Luis Krempel reagierte großartig per Fußabwehr und Thiemo Persch schoss ebenso am langen Pfosten vorbei (71.) wie knapp zehn Minuten später der auf rechts freigespielte Andre Lörzer sein Ziel verfehlte. Die 89. Minute brachte dann die Entscheidung und legte den maßgeblichen Unterschied beider Teams offen: Während Dampfach nach einer Ecke am auf der Linie klärenden Adrian Guhling scheiterte, mutierte der Befreiungsschlag von Tranziska zum Traumpass auf Civelek, der nicht zu halten war und mit seinem 29. Saisontor auf 3:0 stellte.
Ein Spielverlauf, der DJK-Trainer Oliver Kröner offensichtlich mächtig auf den Magen schlug, denn er verabschiedete sich schmallippig mit „Kein Kommentar!“ und verwies für weitere Ausführungen auf seinen Co Resmi Osmanaj. Der fasste treffend zusammen: „In Halbzeit eins war Coburg besser, danach müssen wir einfach unsere Chancen machen, dann kann es auch 3:2 für uns oder 4:4 stehen. Aber wir haben ein Ziel: Zusammenzuhalten!“ Fritz Kühnlenz sah es ganz ähnlich: „Wir haben nach dem guten Start leider die Ruhe verloren. Eigentlich wollten wir nach der Pause nachlegen, aber wir sind gar nicht mehr ins Spiel gekommen. Wir hatten Glück und die Jungs haben sich in jeden Schuss geworfen.“ Nun können die Vestekicker bereits am kommenden Freitag in Großbardorf den Meistertitel eintüten.
Aufstellung FC Coburg:
Krempel, Späth (63. Gümeci), Tranziska, Dilauro (81. Vogel), Lauerbach, Graß, Civelek, Knie (71. Grasser), A. Guhling (89. Witter), R. Guhling (86. Seiler), Geißendörfer
DJK Dampfach:
Mack, Gonnert, Roppelt (70. Kundmüller), Lörzer, Moser, Schlereth (44. Hatcher), Persch (75. Bischoff), Först (84. Riedlmeier), Schenk, Zeiß, Tully
Torfolge: 1:0 Aykut Civelek (2.), 2:0 Rene Knie (45.+2), 3:0 Aykut Civelek (89.)
Schiedsrichter: Andreas Voll (Assistenten: Nico Bodner, Bastian Voll)
Zuschauer: 200
