Tabellenerster mit 21 Punkten (Torverhältnis 35:3), FC Eintracht Bamberg, gegen Tabellenzweiten mit 19 Punkten (Torverhältnis 38:4), FC Coburg – hier war jedem bewusst: Diese Partie am 8. Spieltag der U13-Bezirksoberliga Oberfranken war nicht nur ein Klassiker, sondern auch ein Wegweiser, wie der jeweilige Leistungsstand der beiden Teams im Vergleich tatsächlich ist. In der Saisonvorbereitung sind die beiden Mannschaften bereits in zwei Vorbereitungsspielen aufeinander getroffen. Einmal konnten die VESTEKICKER mit 7:3 den Sieg davontragen, einmal endete die Partie mit einem gerechten 4-4. Daraus jedoch einen Favoriten abzuleiten, war abzuraten, denn die Frage ist ja zum einen, ob urlaubsbedingt alle Spieler an Bord waren und zum anderen natürlich auch, ob die beiden Trainer denn auch alle Karten offengelegt haben. Umso mehr war natürlich Spannung gegeben.
Beide Mannschaften begannen das Spiel druckvoll, laufstark und mit viel Kampfeswillen. Kein vorsichtiges Abtasten oder gar taktisches Geplänkel - sondern beide mit offenem Visier mit stark offensiver Ausrichtung, das waren wohl die Leitplanken der beiden Trainer an ihre beiden Teams. Doch schon in der 2. Spielminute gelangten die VESTEKICKER ins Hintertreffen. Nach einem zu kurzen Rückpass der Abwehrreihe der Coburger auf den eigenen Torwart musste dieser aus dem Kasten raus und konnte den Ball, noch dazu bedrängt durch einen Gegenspieler, nur noch gerade so aus dem rechten Strafraum heraus schlagen. Leider aber zu flach und genau in die Beine des Bamberger Maximilian Tomasiak. Der Spieler erkannte sofort, dass das Torgehäuse leer stand und schob das Leder sicher in die linke Torecke zum 1:0 für die Domstädter. Der frühe Rückstand verunsicherte scheinbar die Coburger, denn in der Folgezeit konnte man sich den Ball zwar oft durch die sicher stehende Defensive mit Schwerstarbeit erobern, aber im Vorwärtsspiel ergaben sich zu viele Fehlpässe sowie Stockfehler. Die Bamberger überzeugten in dieser Spielphase dagegen durch schnelles Kombinationsspiel über viele Stationen und konnten speziell über ihre linke Außenseite immer wieder gefährlich in den Gästestrafraum gelangen. Die sich ergebenden Torgelegenheiten wusste man aber nicht zu nutzen, entweder ging der Ball am Tor vorbei, prallte an den Pfosten oder aber Torwart Maximilian Martinsen konnte klären. Erst in der 12. Spielminute ergab sich für die Fischer-Schützlinge die erste Torchance durch einen aus der zweiten Reihe heraus hart getretenen Fernschuss, der aber genau auf den sicher haltenden Bamberger Torwart gelangte. In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit erarbeiteten sich die Vestestädter wieder zunehmend Ball- und Passsicherheit, versuchten speziell über die Außenpositionen anzugreifen, wussten aber nicht so recht, wie sie gefährlich in die Spitzen gelangen könnten. Die aussichtsreichsten Chancen ergaben sich im wesentlichen durch Standards, die aber nicht zwingend waren und somit auch erfolglos blieben. Auch die Domstädter kamen zu keinen weiteren wirklich gefährlichen Abschlussgelegenheiten, so dass der gut leitende Schiedsrichter zu einem für die Bamberger verdienten 1-0 zum Pausentee pfiff.
Der Coburger Trainer Markus Fischer nutzte die Halbzeit um seine Jungs aufzubauen, neu zu justieren und zu motivieren. Denn in der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer völlig andere VESTEKICKER, die sich nun kampfstark und auch ideenreich präsentierten. Man erarbeitete sich eine Vielzahl an Torgelegenheiten und nun hatten die Bamberger in der Defensive ihre Probleme. Die Abwehr der Coburger dagegen, hier besonders hervorzuheben Maximilian Eckstein und Maxim Hessel, stand jetzt komplett sicher und ließ in der kompletten restlichen Spielzeit nicht eine einzige Torchance zu. Der Druck auf Bamberg wurde immer größer, besonders zu erwähnen ist in diesem Kontext Außenverteidiger Leonard Späth, der die Domstädter ständig über rechts unter Druck setzte und durch eine Vielzahl von Dribblings sowie Außenliniensprints überzeugte. Auch der in der Halbzeit eingewechselte Coburger Stürmer Aljoscha Brehm machte mächtig Dampf und arbeitete sich nicht nur sprichwörtlich im Pressing mannschaftsdienlich auf. Der hochverdiente Ausgleich lag in der Luft, aber Fortuna war dem Coburger Nachwuchs einfach nicht hold und der Kampf gegen die Uhr wurde immer enger. Der Coburger Trainer stellte daher in den letzten Spielminuten auf immer offensivere Gangart um und wurde in der 59. Spielminute dafür belohnt. Nach einem Ballgewinn gelangte das Leder nach einem schönen Pass in die Tiefe auf den pfeilschnellen Leonhard Steblau, der sich über rechts im Strafraum den Ball erlief, sich unwiderstehlich durchsetzte und zum hochverdienten und vielumjubelten 1-1 unhaltbar einnetzen konnte.
Kader FC Coburg:
Max Martinsen (TW), Konrad Kraus (ETW), Aljoscha Brehm, Maximilian Eckstein, Ben Ekamba, Fabian Fronda, Maxim Hessel, Konstantin Mayr, Florian Seiler, Leonard Späth, Jonas Stang, Leonhard Steblau, Noel Vetter, Nikolaos Zagoridis
Torfolge:
1:0 Maximilian Tomasiak (2.); 1:1 Leonhard Steblau (59.)
