Den nächsten Härtetest bestanden hat der FC Coburg: Beim äußerst heimstarken 1. FC Oberhaid, Vorjahresvizemeister der Bezirksliga West, setzten sich die Vestekicker mit 2:0 durch und damit ihre nun neun Spiele währende Erfolgsserie fort. Der FCC ließ sich weder von den bissigen Gastgebern noch vom schwer bespielbaren Oberhaider Nebenplatz oder der aufgeheizten Atmosphäre aus dem Konzept bringen. Vielmehr verdienten sich die Christl-Schützlinge den Auswärtsdreier mit einer disziplinierten und in der zweiten Halbzeit auch spielerisch überzeugenden Leistung. Coburg hat damit weitere Punkte zwischen sich und Tabellenplatz drei gelegt und bleibt in Rufweite zu Spitzenreiter Bamberg.
Nach einer kurzen Anfangsoffensive überließ Oberhaid dem FCC den Ball und beschränkte sich auf wenige, allesamt über ihren Topscorer Kutzelmann gesetzte Nadelstiche. Echte Torgefahr für das Coburger Gehäuse entstand dabei jedoch nicht. Auf der anderen Seite kamen die Vestekicker nur schwer in die Partie und wurden von den Gastgebern zu ungewöhnlich vielen langen Bällen gezwungen. Die Führung für Coburg lag gleichwohl dreimal in der Luft: Moserts Flugkopfball strich am langen Pfosten vorbei (24.) und Dilauro scheiterte zweimal über links am Heimkeeper (28.) sowie am Außennetz (37.).
Sofort nach dem Seitenwechsel nahm das Match richtig Fahrt auf: Der nicht vom Ball zu trennende Kutzelmann tankte sich durch, hob das Leder über Churilov, aber auch am Kasten vorbei (47.). Der FCC hatte durch Mosert aus sechs Metern (50.) sowie Sams Kopfball (59.) Gelegenheiten. Knackpunkt des Spiels dann folgenden drei Minuten: Carl legte nach furiosem Flankenlauf perfekt zur Mitte, wo Sam nur noch zum 1:0, seinem ersten Saisontor, einschieben musste (60.). Fast im Gegenzug verweigerte Schiedsrichter Engelhardt den Gastgebern zu Recht einen Elfer. Das folgende Tohuwabohu führte zu Platzverweisen für Oberhaids Roppelt und Coburgs Ersatzspieler G. Sener. Mit Vorsprung und Überzahl im Rücken war der FCC eindeutig Chef im Ring und nach Moserts „Tor des Jahres“ in Minute 70 auch endgültiger Sieger: Wieder war Carl über rechts nicht zu bremsen; seinen halbhohen Rückpass beförderte Coburgs „Oberknipser“ mit der Hacke (!) aus 16 Metern unhaltbar zum 2:0 in die Maschen.
Oberhaids Coach Stretz sah bei seiner Elf Licht und Schatten. „Wir haben unsere Taktik 60 Minuten lang mit immens hohem Aufwand gut umgesetzt. Das 0:1 und der dumme Platzverweis waren die Dosenöffner zu Coburgs letztlich verdientem Sieg.“ Uneingeschränkt positiv dagegen das Fazit von FCC-Trainer Christl: „Ich bin mit der Art und Weise glücklich, wie wir uns hier unter schwierigen Bedingungen durchgesetzt haben. Meine Jungs haben das heute mit der nötigen Geduld und großem Willen für sich entschieden.“
Aufstellung 1. FC Oberhaid:
Hofmann, Nöth, Biermann, Betz (87. Vogel), Emig, Seidelmann, Kutzelmann, Fischer (83. Schmauser), Dotterweich, Roppelt, Spath
Aufstellung FC Coburg
Churilov, Kimmel, E. Heinze, F. Carl (83. C. Schiebel), Schmidt, Mosert, S. Sener, Scheler (58. E. Sener), Guhling, Dilauro (87. Alles), Sam
Torfolge
0:1 Sam (60.), 0:2 Mosert (70.)
Besondere Vorkommnisse:
Rot: Roppelt (Oberhaid, 64.); G. Sener (Coburg, 64.)
Schiedsrichter: Engelhardt (Assistenten: Dadder, Odenbach)
Zuschauer: 100
