Nach einer „verschlafenen“ 1. Halbzeit mussten sich die U-13 Vestekicker bei ihrem ersten BOL-Härtetest, trotz Leistungssteigerung und engagierter Aufholjagd in der 2. Hälfte, am Ende verdient den starken und insgesamt etwas cleverer und abgezockter auftretenden Gastgebern aus Hof geschlagen geben.
Die Gäste aus Coburg versuchten zwar von Beginn an, vorne früh zu stören, konnten aber keine entscheidenden Ballgewinne verbuchen und wurden häufig recht einfach ausgespielt, so dass sich Überzahlsituationen für die Hofer ergaben, die sich mit schnellem Passspiel frühzeitig Tormöglichkeiten erarbeiteten. Der FCC war in der Defensive noch schlecht sortiert, insgesamt zu weit von den Gegenspielern entfernt und nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen, so dass der Führungstreffer für die Hausherren in der 6. Minute nicht völlig überraschend kam. Nach einer ungestörten Seitenverlagerung auf die rechte Seite stand der Angreifer der SpVgg blank und konnte unhaltbar zum 1:0 einschießen. Die Offensivbemühungen des FCC waren noch nicht zwingend und die ersten Torannäherungen entstanden eher nach Standards. In der 9. Minute verfehlte Nathan Ekamba mit einem mit einem Kopfball nach Freistoß und wenig später Samuel Kaul ebenfalls per Kopf nach einer Ecke mehr oder weniger knapp das Tor. In der 19. Spielminute konnte dann ein eigentlich nur mäßig gefährlicher Angriff der Hausherren nicht sauber geklärt werden und in der allgemeinen Konfusion reagierten die Hofer, wie so oft in der ersten Hälfte, schneller und konnten den Ball zum 2:0 im Tor unterbringen. Kurz vor der Halbzeit brachte eine vielversprechende Aktion von Matteo Urbach nochmals Torgefahr, dessen Schussversuch nach schönem Zidane-Trick aber noch im letzten Moment geblockt wurde. Es blieb beim 2:0 Halbzeitstand, der aufgrund der besseren Spielanlage und dem aggressiveren und reaktionsschnelleren Auftritt der Gastgeber völlig verdient war. Coburg agierte viel mit langen Bällen, hatte Problem im Aufbauspiel, zeigte wenige flüssige Kombinationen im Mittelfeld und wirkte insgesamt zu brav.
Zur 2. Hälfte kamen die Vestekicker entschlossener aus der Kabine, nahmen mehr die Zweikämpfe an und schienen sich nicht kampflos geschlagen geben zu wollen. Die erste gut herausgespielte Torchance für den FCC hatte dann auch schon in der 36. Minute Eric Beuermann, der schön auf der rechten Seite freigespielt wurde, in etwas spitzem Winkel aufs Tor zulief und knapp links am Pfosten vorbeizog. Eine verunglückte Abwehraktion brachte in der 43. Minute Samuel Kaul in aussichtsreiche Position, der aber im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht wurde, so dass der Unparteiische sofort auf Strafstoß für den FCC entschied. Julian Graß behielt die Nerven und versenkte das Leder mittig unter die Latte. Der Anschlusstreffer setzte Hoffnung und weitere Kräfte frei und die Gäste drängten nun auf den Ausgleich. Dieser wäre fast in der 49. Minute geglückt, als bei einem schönen Angriff über rechts der Ball von Nathan Ekamba über Julian Graß in die Mitte gepasst wurde, wo der mitgelaufene Samuel Kaul einschussbereit vor dem Tor etwas zu lange zögerte und noch entscheidend gestört wurde. Es kam wie es kommen musste und mitten in die Drangperiode der Coburger hinein fiel in der 53. Minute der vorentscheidende Treffer für die an diesem Tage effektiveren Gastgeber, die in der 2. Hälfte kaum noch zu Möglichkeiten gekommen waren. Nach einer unglücklichen Coburger Abwehraktion auf der rechten Seite brachte ein SpVgg-Spieler eine Flanke auf den 2. Pfosten, die von seinem Offensiv-Kollegen technisch anspruchsvoll per Direktabnahme aus 10 Metern von halbrechts ins linke obere Eck gesetzt wurde. Aber auch nach diesem Rückschlag gaben die Vestekicker nicht auf, spielten weiter nach vorne und kamen noch zu weiteren Chancen, von denen Nathan Ekamba in der 58. Minute die Größte vergab, als er frei vor dem Torwart den Ball nicht richtig traf und der Keeper zur Ecke lenken konnte. In der 58. Spielminute führte dann tatsächlich noch eine von Marlin Hauck scharf hereingetreten Ecke durch ein Eigentor zum erneuten Anschlusstreffer (3:2), der dann aber die letzte nennenswerte Aktion des Spiels blieb. Der eigentlich gute Schiedsrichter Peter Kemnitzer pfiff die Partie pünktlich ab, was angesichts vieler Unterbrechungen und cleveren Zeitspiels des gesamten Hof-Teams allerdings am Ende nicht ganz nachvollziehbar war.
Fazit: Positiv für Trainer Matze Christl war sicherlich die deutliche Reaktion seiner Mannschaft nach der Pause, die sich nach verkorkstem Start wieder in die Partie zurückkämpfte und fast noch ein Pünktchen mitgenommen hätte. Dennoch wurden, wie schon in der Vorbereitung gegen starke Gegner, die Baustellen deutlich, an denen die neu formierte Truppe noch arbeiten muss, um auf höherem Niveau zu bestehen.
Aufgebot: Florian Schäfer (TW, K), Colin Hauck, Justin Berwind, Alexey Matveev, Matteo Urbach, Nathan Ekamba, Eric Beuermann, Joschua Rebhan, Samuel Kaul, Julius Kaul, Marlin Hauck, Julian Graß, Tizian Ochsenreither, Leopold Raab, Colin Scharf (ETW)
Trainer: Matthias Christl, Lars Urbach