LL Nordost: FC Eintracht Bamberg - FC Coburg 2:2 (2:0)

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FCC mit faustdicker Überraschung

Ein Unentschieden als echten Punktgewinn konnte der FC Coburg bei Eintracht Bamberg feiern. Mit dem in letzter Minute förmlich erzwungenen 2:2-Ausgleich stießen die Vestekicker die Domstädter vom Thron der Landesliga Nordost und sorgten gegen die zuletzt achtmal in Folge siegreichen Gastgeber für eine faustdicke Überraschung. Zum Erfolgsgarant avancierte der in Minute 46 eingewechselte Sturm-Routinier Daniel Sam, der in seinem ersten Einsatz nach seiner Reaktivierung seine Elf sichtlich beflügelte und doppelt traf.

In Halbzeit eins wurde allerdings erst einmal offenbar, weshalb sich die beiden gemeinsam 2017/18 aus der Bezirksliga aufgestiegenen Teams derzeit in völlig unterschiedlichen Tabellenregionen bewegen. Bamberg agierte mit breiter Brust, Ballsicherheit und Zug zum Tor. Der FCC hingegen wirkte trotz einer ersten guten Chance – Tevin Mc Cullough nach Flanke Adrian Guhling knapp vorbei (2.) – ängstlich und krampfhaft auf Fehlervermeidung bedacht. Und das führte zu eben solchen Fehlern. Einen durch einen Stockfehler unnötig verursachten Bamberger Einwurf verteidigte Coburg ebenso halbherzig wie die anschließende Hereingabe, die der bärenstarke Lukas Schmittschmitt am langen Pfosten zum 1:0 verwertete (25.). Ähnliches Spiel zwölf Minuten später: Eine überflüssige Ecke führten die Hausherren kurz aus, und die FCC-Deckung ließ sich wie ein Schülerteam erneut von Schmittschmitt übertölpeln, dessen abgefälschter Schuss das scheinbar vorentscheidende 2:0 bedeutete.

Doch die Vestekicker kamen, angeführt von einem enorm präsenten Daniel Sam, mit viel mehr Courage aus der Halbzeitpause, während Bamberg sich vorwiegend auf Ergebnisverwaltung beschränkte. Gleichwohl hätte der Spitzenreiter bei Schmittschmitts Lattentreffer aus 18 Metern (54.), Tobias Ulbrichts von Gökhan Sener toll geblocktem Schuss aus kurzer Distanz (57.) und dem von FCC-Keeper Olex Churilov großartig pariertem Volley von Robin Renner (64.) Tor Nummer drei nachlegen können. Dann aber war Coburg zur Stelle: Der laufstarke Rene Knie stibitzte Eintracht-Torwart Fabian Dellermann das Leder und Sam musste völlig unbedrängt nur noch einschieben (65.). Nur drei Minuten später zielte Lukas Mosert aus einem Meter drüber. Aber spätestens jetzt hatten die FCCler den Glauben an die eigene Stärke zurück, und in Minute 90 wurde aus Glaube Gewissheit: Einen Sam-Flachschuss klatschte Dellermann nur ab, den Nachschuss von Lukas Mosert konnte er noch blocken, doch Sam setzte den Abpraller eiskalt in die Maschen.

Coburg bewies damit zum wiederholten Mal seine Comeback-Qualitäten und das Vermögen, auch mit den Topteams der Liga mithalten zu können. Bambergs Coach Michael Hutzler erkannte das an. „Das war letztlich ein verdienter 2:2-Endstand. Wir haben in der zweiten, für uns `gebrauchten´ Halbzeit zu wenige Chancen kreiert und Coburg durch einen Torwartfehler wieder ins Spiel zurück gebracht.“ Vestekicker-Trainer Lars Scheler grübelte nach dem Spiel über die zwei Gesichter seines Teams: „Wir waren in der ersten Halbzeit viel zu passiv und haben Riesenräume gelassen. Der zweite Durchgang war das komplette Gegenteil. Wir hatten nichts mehr zu verlieren und haben uns mit jeder Minute gesteigert.“ Sein Team bleibt vor dem Sechs-Punkte-Spiel gegen den SC Großschwarzenlohe damit weiterhin oberhalb der Abstiegsränge.

Aufstellung FC Eintracht Bamberg:

Dellermann, Popp, P. Görtler, Linz, Hofmann (56. Schmitt), Ulbricht, Vetter, Reischmann (85. Kollmer), Renner, Schmittschmitt, Jessen (70. T. Görtler)

Aufstellung FC Coburg:

Churilov, E. Heinze, Schmidt, Mc Cullough (70. Hajian), Knie, Mosert, S. Sener, Alles, Teuchert (46. Sam), G. Sener (80. Scheler), A. Guhling

Torfolge: 1:0 Schmittschmitt (25.), 2:0 Schmittschmitt (38.), 2:1 Sam (65.), 2:2 Sam (90.)

Schiedsrichter: Noegel (Assistenten: Lorenz, Gründel)

Zuschauer: 412

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