LL Nordwest: FCC - FC Fuchsstadt 2:2 (0:1)

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FCC fängt Ausgleich in Minute 100

Einen Landesligaauftakt von der turbulentesten Sorte lieferten sich der FC Coburg und der FC Fuchsstadt: In einem temporeichen und mit Höhepunkten gespickten Spiel sorgte das Schiedsrichtergespann für den finalen Aufreger. In Minute 98 (!) pfiff Referee Davina Haupt auf Hinweis ihres Assistenten einen Elfmeter für die Gäste wegen eines angeblichen Foulspiels. Fuchsstadts Knipser Dominik Halbig verwandelte in Minute 100 sicher, und der FCC sah sich angesichts der Nachspielzeit und des zweifelhaften Pfiffs um einen Dreier betrogen. Zuvor hatten die Vestekicker einen hoch verdienten 0:1-Halbzeitrückstand mit einer Leistungssteigerung in Halbzeit zwei in eine ebenso verdiente 2:1-Führung umgebogen. Fuchsstadt jedenfalls feierte das Unentschieden wie einen Sieg.

Die Partie hatte sofort Fahrt aufgenommen: Coburgs Kapitän Sertan Sener aus 18 Metern (2.) und Adrian Guhling (4.) über rechts hatten die Heim-Führung auf dem Fuß. Doch weitere zwei Minuten später hieß es 0:1: Ein verlorenes Kopfballduell des FCC und ein Fuchsstädter Doppelpass gingen dem cool „geschnipsten“ Treffer von Halbig – in der letzten Saison 23 mal erfolgreich - voraus. Dieser hätte Coburg in der Folgezeit fast im Alleingang zerlegt. Viermal war er alleine durch, scheiterte aber an Coburgs Keeper Oleks Churilov oder dem Außennetz, zweimal legte er Mitspielern – Tobias Bold und Simon Bolz – Großchancen auf. Coburg schaltete viel zu langsam in die Defensive um und ließ sich immer wieder durch lange Bälle leicht überspielen. In der Offensive agierte der FCC zu unentschlossen und war mit dem knappen Pausenrückstand gut bedient. 

Völlig anders das Bild nach dem Seitenwechsel: Coburg gewann die Zweikämpfe in der Defensive und setzte seine schnellen Spitzen Fabian Carl, Guhling und Marlon Schad wesentlich besser in Szene. Der Erfolg kam postwendend, als Carl ab der Mittellinie auf und davon ging und abgebrüht zum 1:1 vollstreckte. Fuchsstadt fand nun praktisch nicht mehr statt, Coburgs Eric Heinze hatte zweimal die Führung auf dem Fuß (56.+63.). Die besorgte dann S. Sener, der ein unwiderstehliches Solo aus 18 Metern flach ins lange Eck abschloss (65.). Bis in die von der Schiedsrichterin mit vier Minuten angezeigte Nachspielzeit blieb Coburg am Drücker und hätte durch Rene Knie (85.) und Guhling den Sack zu machen können (90.+1). Die Gäste hatten durch Lukas Liebs Freistoßkracher und nach einem Ecken-„Gewusel“ späte Gelegenheiten (90.+4). Als der Abpfiff längst überfällig war, kam der finale Halbig-Elfmeter… .

„Für uns war der Ausgleich glücklich, das muss man ehrlich sagen“, bekannte Fuchsstadts Trainer Martin Halbig. „Allerdings waren wir in der ersten Halbzeit klar besser. In Durchgang zwei haben wir schlecht gestanden. Mit dem Punkt müssen wir absolut zufrieden sein.“ Coburgs Übungsleiter Lars Scheler hatte den Spielverlauf zwar identisch gesehen, war aber mächtig angefasst: „Wie man so ein Spiel durch diesen Witzelfmeter ausgleichen kann, ist mir ein Rätsel“, machte er seinem Unmut Luft. „In Halbzeit eins hatten wir Riesenprobleme. Dafür war es nach der Pause richtig gut.“ Entsprechend schwer fällt eine Standortbestimmung für den FCC nach diesem 2:2 gegen den letztjährigen Tabellenelften der Landesliga Nordwest. Schon am Mittwoch haben die Vestekicker bei Aufsteiger FT Schweinfurt die Gelegenheit, dem Saisonstart einen positiven Drall zu geben. 

Aufstellung FC Coburg:

Churilov, Heinze, Carl (89. L. Teuchert), Schad (83. Knie), S. Sener, Kolb, Alles (90.+7 Schmidt), Weinreich, G. Sener, Guhling, Y. Teuchert

Aufstellung FC Fuchsstadt:

Zwickl, Bartel, Emmer, Baldauf, Kolb, Halbig, Pfeuffer, Lieb, Bolz, Bold (86. Graser), Schmidt 

Tore: 0:1 Halbig (6.), 1:1 Carl (51.), 2:1 S. Sener (66.), 2:2 Halbig (90.+10)

Schiedsrichter/in: Haupt (Assistenten: Böhm, Friedrich) 

Zuschauer: 180

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