LL Nordwest: TSV Lengfeld - FCC 2:1 (0:1)

|   1. Mannschaft

Vermeidbare Niederlage

Eine überaus ärgerliche, weil ohne weiteres vermeidbare Niederlage hat der FC Coburg beim letztjährigen Tabellensiebten TSV Lengfeld kassiert. „Dieses Spiel darfst du niemals verlieren“, fasste Coburgs Trainer Lars Scheler das 1:2 zusammen. Und tatsächlich gaben seine Mannen eine Begegnung, die sie über weite Strecken eindeutig dominiert hatten, in fast schon fahrlässiger Weise aus der Hand. Vorne viel zu verschwenderisch mit den Großchancen, hinten nicht über 90 Minuten konzentriert: Diese unselige Kombination wird nicht nur in der Landesliga regelmäßig gnadenlos bestraft. Damit ging der FCC in dieser Saison auswärts erstmals leer aus, muss den Blick nach sechs Saisonspielen in der Tabelle fürs Erste nach unten richten und sich den Vorwurf gefallen lassen, seine fußballerische Klasse nicht ausreichend in Ergebnisse umzumünzen.

Dabei hatten die Vestekicker ersichtlich aus der 1:2-Niederlage im Derby gegen Frohnlach gelernt und befolgten die taktischen Vorgaben ihres Coaches: Aus einer tiefer stehenden und kompakten Deckung schalteten sie blitzschnell um und kamen immer wieder zu exzellenten Torgelegenheiten. Eric Heinze frei vor TSV-Keeper Marvin Nicklaus und Fabian Carl im Nachschuss aus kurzer Distanz (8.), wieder Heinze völlig frei aus elf Metern (13.), Carl ebenso allein vor Nicklaus (22.) wie Adrian Guhling (32.) – Coburg ließ nur die vermeintlich einfache Grundregel unbeachtet, wonach das Rund ins Eckige muss. Lengfelds Trainer Michael Hochrein schwante zu recht Böses, als er schimpfte: „Die spielen und wir rennen nur hinterher!“ Im Resultat spiegelte sich dieses Kräfteverhältnis erst ab Minute 38 wider, als Heinze nach einem Flachschuss von Marlon Schad per Abstauber zur hoch verdienten FCC-Führung einschob. Probleme bereitete den Vestekickern in den ersten 45 Minuten bloß ihr Schuhwerk, so dass Lengfeld nach Ausrutschern der FCC-Innenverteidigung zu zwei Chancen kam. Doch Kevin Weidner (10.) und der starke Dominik Tkalec (18.) scheiterten am aufmerksamen Oleks Churilov. 

Durchgang zwei begann mit einer Hiobsbotschaft für Scheler: Innenverteidiger Dennis Kolb hatte sich bei einem Sturz in der ersten Halbzeit erneut eine schwere Armverletzung zugezogen und musste ersetzt werden. Darunter litt die defensive Statik des FCC erkennbar. Doch weil Churilov erneut im Eins-gegen-Eins gegen Tkalec obsiegte (53.), blieb das vorerst folgenlos, und Coburg fand scheinbar wieder zur Stabilität. Bis zu Minute 63, als die FCC-Deckung am eigenen Sechzehner ins Kurzpassspiel verfiel, statt einfach zu klären, und Daniel Plagens die Einladung zum Ausgleich dankend annahm. Nach diesem Fauxpas, den Scheler treffend als „Slapstick“ bezeichnete, verpasste Carl allein vor Nicklaus die neuerliche Gästeführung. Das rächte sich: Weidner setzte einen direkten Freistoß noch an den Außenpfosten (76.), doch eine Minute später vernachlässigte der FCC sträflich die Absicherung bei eigenem Angriff und wurde durch Tkalec eiskalt zum 2:1 ausgekontert.

Weil auch Ricardo König an Nicklaus scheiterte (84.), blieb es bei diesem Spielstand, was Lars Scheler zu einem ernüchterten Fazit veranlasste: „Wir haben vor allem in Halbzeit eins eigentlich das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten –  bis auf die wieder einmal fehlende Effizienz vor dem Tor. Die Gegentore waren in gewisser Weise typisch für uns: Nicht konsequent geklärt und einen gegnerischen Konter schlecht unterbunden. Die Verletzung von Dennis setzt dem Tag dann die Krone auf!“ Am kommenden Samstag wird seine Elf gegen den äußerst effizient in die Saison gestarteten TSV Unterpleichfeld nur mit deutlich mehr Kaltschnäuzigkeit auch ergebnismäßig bestehen können. 

Aufstellung TSV Lengfeld:

Nicklaus, Meyer, Markert, Schmitt, Heckelmann, Plagens (90. Diaby), Hofmann, Tkalec, Weidner, Lindner, Hammer (61. Full)

Aufstellung FC Coburg:

Churilov, Kimmel, Heinze, Carl, Knie, Schad (73. König), Kolb (G. Sener), Alles, L. Teuchert, A. Guhling, Y. Teuchert (A. Schmidt) 

Tore: 0:1 Heinze (38.), 1:1 Plagens (63.), 2:1 Tkalec (77.)

Schiedsrichter: Ehwald (Assistenten: Taub, Alm) 

Zuschauer: 120

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