Die Torfabrik im bayerischen Verbandsfußball produziert ungebremst weiter: Der FC Coburg hat auch gegen Bayernliga-Absteiger Vatan Spor Aschaffenburg einen Kantersieg gelandet und mit dem 6:2-Heimsieg die Tabellenführung in der Landesliga Nordwest verteidigt. Großartige 36 Tore aus den ersten neun Partien – glatte vier Treffer im Durchschnitt! – stehen für die Vestekicker nun zu Buche, die aktuell Offensivfußball vom Allerfeinsten zelebrieren. Die Partie gegen die Gäste vom Untermain geriet auch deshalb zum Spektakel, weil Vatan Spor seinerseits mutig und technisch anspruchsvoll nach vorne spielte und mehr als nur andeutete, dass die Mannschaft deutlich stärker einzuschätzen ist, als der derzeitige fünfzehnte Tabellenrang ausweist. Doch die Angriffsreihe des FCC um das Dreigestirn Sertan Sener, Aykut Civelek und Tevin Mc Cullough mit inzwischen zusammen 26 Saisontoren – kein anderes Landesligateam hat insgesamt mehr – lieferte den nächsten Qualitätsnachweis ab und war gnadenlos effektiv.
Bereits Torchance Nummer eins bedeutete die FCC-Führung: Spielgestalter Tayfun Özdemir schickte Sertan Sener mit einem – trotz Bedrängnis präzise getimten – langen Ball auf die Reise, und der ließ sich auch von zwei Verteidigern nicht am unhaltbaren Torschuss ins Tordreieck hindern (9.). Nun drängten die Gäste auf den Ausgleich, bissen sich an der konzentriert verteidigenden Coburger Defensive aber trotz hervorragendem Kombinationsspiel die Zähne aus. Aus der Bedrängnis heraus konterten sich vielmehr die Vestekicker zum zweiten Treffer: Einen Diagonalball erlief Sertan Sener an der rechten Außenlinie, versetzte seinen Gegenspieler und setzte den am zweiten Pfosten einlaufenden Tevin Mc Cullough, der nur einzuschieben brauchte, mit einem Geniestreich in Szene (38.). Kurz vor dem Seitenwechsel dann noch ein 25-Meter-Freistoßkracher von Tayfun Özdemir, den Aschaffenburgs Keeper Tobias Aulbach gerade noch an das Quergebälk lenken konnte.
Mit einem Doppelpacker-Doppelschlag nach einer Stunde entschied der FCC dann die Partie: Erst eroberte Coburgs Mannschaftskapitän Sertan Sener den Ball und dribbelte mit einem unwiderstehlichen Solo zum 3:0. Nur zwei Minuten später folgte ein Alleingang von Tayfun Özdemir durch das Mittelfeld, dessen Hackenvorlage Tevin Mc Cullough zum 4:0 veredelte. Zwar kam Vatan Spor wiederum nur eine Minute später durch den mit einem hervorragenden Abschluss ausgestatteten Mittelstürmer Ünal Noyan zum ersten Tor, als Coburg erst nicht final klären konnte und dann im Mittelfeld zu passiv agierte. Doch die Vestekicker schlugen postwendend durch Sertan Sener zurück, der ein Missverständnis in der Gästeabwehr in Torjägermanier zum 5:1 ausnutzte. Nach diesen vier Treffern in vier Minuten beruhigte sich das Geschehen, allerdings nur für gut zehn Minuten. Dann nutzte wieder Noyan einen leichten Coburger Ballverlust eiskalt zu seinem zweiten Treffer (73.), ehe drei Minuten später der von Sertan Sener perfekt geschickte Ricardo König mit einem listigen Heber den 6:2-Endstand herstellte.
Dementsprechend positiv fiel das Fazit von Coburgs Chefanweiser Lars Müller aus: „Das war eine wirklich überzeugende Leistung gegen einen ganz starken Gegner!“
