„Das war ein Punkt der Moral!“, brachte FCC-Coach Sven Stößel die Leistung seiner jungen Vestekicker im Kreisligaspiel beim VfB Einberg (buchstäblich) auf den Punkt. Denn der FCC fand trotz eines echten Fehlstarts zurück in die Partie und glich nicht nur zweimal einen Rückstand aus, sondern steckte dabei sogar das 1:2 kurz vor Spielende als absoluten Nackenschlag weg. Angesichts dieses Spielverlaufs durften die Vestekicker das Remis durchaus als Erfolg verbuchen, wenn ihr Trainer auch zu Recht zwei vergebenen Punkten nachtrauerte. Denn seine Mannschaft fing sich die Gegentreffer relativ dilettantisch ein und vergab vor allem in Durchgang zwei jede Menge große Chancen. Aber immerhin sind die Coburger nun bereits seit fünf Partien ungeschlagen.
Der Start ins Spiel misslang allerdings komplett: Einberg war giftiger, gewann praktisch alle zweiten Bälle und ging schon in Minute vier nach einem Torwartfehler, den Fabian Kessel aus rund 30 Metern bestrafte, in Führung. Der FCC kam nur sehr schleppend ins Match und lag zur Pause zu Recht zurück. Doch Sven Stößel fand in der Halbzeitpause offensichtlich nicht nur die richtigen Worte, sondern veränderte mit einer taktischen Umstellung – Roman Guhling als Zehner – auch die Statik des Spiels komplett zu Gunsten seiner Elf. Denn nun war Coburg eindeutig dominant, zeigte trotz des nicht einfach zu bespielenden Untergrunds ein hervorragendes Kombinationsspiel und erspielte sich Möglichkeit um Möglichkeit. Der zählbare Lohn ließ nur zehn Minuten auf sich warten: Roman Guhling spielte drei Gegenspieler auf rechts schwindelig und passte perfekt zur Mitte, wo Goalgetter Daniel Steuerwald – der damit nachweislich auch „Startelf kann“ – zur Stelle war.
In der Folge schien es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, ehe der FCC in Führung ging, aber insbesondere der bienenfleißige Fabian Carl und Daniel Steuerwald ließen beste Chancen ungenutzt. Die Strafe folgte kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit, als die Gäste einen eigenen Einwurf nachlässig zur Vorlage für Einbergs Kapitän Philipp Friedrich werden ließen, die dieser eiskalt zum zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 2:1 nutzte. Aber die Vestekicker gaben sich nicht geschlagen und schlugen postwendend in Minute 90 zurück: Nach einer wunderbaren Passstafette von Maximilian Popp, Elias Müller und Luca Oikonomides über links fand Letztgenannter mit seiner scharfen Hereingabe Fabian Carl, der auf 2:2 stellte. Damit nicht genug, denn fast mit dem Abpfiff tauchte der Torschütze allein vor VfB-Schlussmann Nico Bonczek auf, doch sein Abschluss ging haarscharf am langen Pfosten vorbei.
Fazit: Die U23 des FC Coburg hat sich als echtes Team präsentiert, muss aber im Abschluss noch zwingender werden, um sich auch punktemäßig für die Leistungen adäquat zu belohnen.
Torfolge: 1:0 Fabian Kessel (4.), 1:1 Daniel Steuerwald (55.), 2:1 Philipp Friedrich (87.), 2:2 Fabian Carl (90.)