LL Nordwest: FCC - ASV Rimpar 4:3 (1:2)

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Und wieder der FCC!

Der Meister hat es nochmal getan: Auch im letzten Spiel der Saison 2022/23 hat Bayernligaaufsteiger FC Coburg einen 0:2-Rückstand in einen Sieg verwandelt und mit unbändigem Offensivgeist „einfach“ ein Tor mehr geschossen als sich eingefangen. Das 4:3 gegen den ASV Rimpar war damit ein Spiegelbild dieser so erfolgreichen Spielzeit der Vestekicker, die mit 117 Treffern am Ende einen Allzeitrekord seit Einführung der fünfgleisigen Landesliga aufgestellt haben, mit 65 Gegentoren aber auch so viele wie kein Landesligameister zuvor zu verzeichnen hatten. Die Partie steht zudem stellvertretend dafür, dass die Elf von Lars Müller sich auch von Rückständen nur ganz ausnahmsweise aus dem Konzept bringen ließ – achtmal drehte der FCC Rückstände (davon vier mit zwei Toren Unterschied) zu Siegen, zweimal holte er nach einem Rückstand (einmal davon nach 0:2) noch ein Unentschieden – und mit großem Teamgeist immer wieder erstaunliche Comeback-Qualitäten an den Tag legen konnte. Kennzeichnend für die Coburger des Spieljahres 2022/23 ist aber auch ihr Siegeswille, der in genau drei Viertel (nämlich 27) der Spiele zu einem Dreier führte, elfmal davon mit einem Tor Unterschied. Und: Spiele des FC Coburg waren ganz regelmäßig Spektakel pur, wie 182 Tore in den 36 Partien der Vestekicker (mithin mehr als fünf im Schnitt) belegen.

Gegen die starken Rimparer legte Coburg einen klassischen Fehlstart hin. Erst geriet der Versuch von Rechtsverteidiger Roman Guhling, eine Gästeflanke zu klären, zur Kerze, die in kurioser Flugbahn über den um Orientierung ringenden FCC-Keeper Luis Krempel hinweg im eigenen Tor landete. Nur drei Minuten später fing sich Coburg nach einer eigenen Ecke einen Konter ein, den Robert Schmidt über Luis Krempel zum 0:2 abschloss. Aber der FCC spielte völlig unbeeindruckt weiter nach vorne und belohnte sich dafür: Eric Heinze, der nach zehn bemerkenswerten Fußballjahren letztmals für die Vestekicker auflief und vor dem Match offiziell verabschiedet wurde, spielte einen ganz feinen Pass durch das gesamte Mittelfeld auf Youngster Norik Höhn. Der verarbeitete das Leder technisch höchstwertig, tanzte seinen Gegenspieler aus und sorgte flach und trocken mit seinem schon neunten Saisontor für den Anschluss.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel war mit Jonas Kirchner der nächste Coburger Jungspund zur Stelle. Nach einer Maßflanke von Aykut Civelek wuchtete er das Spielgerät per Kopf zum Ausgleich in die Maschen und erzielte als Abwehrspieler somit seinen siebten Treffer der Spielzeit. Doch Rimpar blieb gefährlich und kam durch Torjäger Mamadou Bah zur erneuten Führung – auch weil das Schiedsrichtergespann ein Foulspiel an Roman Guhling unmittelbar zuvor übersehen hatte. Für die Vestekicker war das eher Ansporn als Ernüchterung, und vier Minuten vor Schluss ließ Zauberfuß Aykut Civelek mit einem Traumfreistoß aus 20 Metern ins Dreieck seine Mannschaft jubeln. Für ihn war das Saisontor Nummer 35 und gleichbedeutend mit der Torjägerkrone. Und damit nicht genug: In der letzten Spielminute beförderte er das Leder mit einem Rückzieher an den Gästestrafraum. Dort setzte sich Sertan Sener unwiderstehlich durch und schoss mit links aus zehn Metern flach tatsächlich zum 4:3-Siegtor ein (sein Saisontreffer Nummer 24). Der Rest war im Stocke-Stadion Feiern und Freude pur, was angesichts des letztlich mit acht Punkten Vorsprung errungenen Meistertitels und des erstmaligen Bayernligaaufstiegs nicht wirklich verwundern kann.

Torfolge: 0:1 Roman Guhling (ET, 8.), 0:2 Robert Schmidt (11.), 1:2 Norik Höhn (22.), 2:2 Jonas Kirchner (47.), 2:3 Mamadou Bah (64.), 3:3 Aykut Civelek (86.), 4:3 Sertan Sener (90.)

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