Bayernliga Nord: Würzburger FV 04 - FCC 2:5 (1:1)

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FCC mit beeindruckender Revanche

Eine beeindruckende Revanche ist dem FC Coburg gegen den Würzburger FC gelungen: Im Hinspiel – damals das Bayernligadebüt des FCC – noch deutlich mit 1:4 unterlegen, zerlegte Coburg den WFV nun zum Rückrundenauftakt mit 5:2 förmlich in seine Einzelteile und landete den nächsten Auswärtscoup. Nebenbei gelangen den Mannen von Coach Lars Müller erstmals in der Bayernliga fünf Treffer in einer Begegnung. Mit dem schon siebten Dreier auf fremdem Geläuf sind sie zudem wieder auf Tabellenplatz fünf geklettert und haben auf die Abstiegsränge jetzt einen komfortablen Puffer von elf Zählern. Verständlich, dass der Blick auf die Tabelle bei Müller für Zufriedenheit sorgte: „Das war für uns ein echtes Sechs-Punkte-Spiel, und wir haben es hoch verdient gewonnen!“

Die Begegnung stand exemplarisch für die völlig unterschiedlichen Entwicklungen, die beide Teams im Laufe der Saison genommen haben. Während die Vestekicker sich in der neuen Spielklasse immer gefestigter präsentieren, ist Würzburg als aktueller Vorletzter in akuter Abstiegsgefahr und Trainer Harald Funsch hat sein Amt vor zwei Wochen niedergelegt. Sportlicher Leiter und Interimstrainer (gemeinsam mit Guiseppe Livadoti) Marco Scheder: „Uns fehlen zwar einige Spieler, aber auch Konzentration und Konsequenz. Coburg tritt jetzt anders auf, bei ihnen läuft es.“ Tatsächlich nahm der FCC die tabellarische Favoritenrolle von Anfang an an und ließ Ball und Gegner laufen. Der WFV hingegen setzte auf schnelle Konter – und hatte damit erst einmal Erfolg: Jan Krettek scheiterte noch im Eins-gegen-Eins an Coburgs Schlussmann Luis Krempel (16.), Marius Haas machte es nach blitzgescheitem Schnittstellenpass von Kapitän Dennie Michel dann besser – 1:0 (19.).

Doch die Vestekicker – so Müller zutreffend – „ließen sich vom Rückstand nicht aus der Spur bringen“. Allerdings zielte Sertan Sener nach Solo zu zentral (20.) bzw. nach Rene Knies geblocktem Schuss drüber (29.), Aykut Civeleks Schuss wurde von WFV-Keeper Andre Koob an den Pfosten gelenkt (31.) und Gökhan Seners Freistoß per Glanzparade aus dem Dreieck gefischt (39.). Aber kurz vor und nach dem Pausenpfiff drehte Coburg das Spiel: Erst traf Tevin Mc Cullough per Heber nach Vorlage von Tayfun Özdemir zum 1:1-Halbzeitstand, dann veredelte Aykut Civelek einen Özdemir-Zuckerpass zur 2:1-Führung und schließlich sorgte Goalgetter Sertan Sener nach Civelek-Ecke per Kopf für die beruhigende 3:1-Führung. Der FCC-Sieg geriet nach Tim Herberts Anschlusstreffer – bei dem sich die Coburger Hintermannschaft von einem Torwart-Abstoß düpieren ließ – zwar nochmals vorübergehend in Gefahr. Doch Müller konnte von der Bank Qualität nachlegen, und der eingewechselte Norik Höhn schoss (ebenfalls auf direkte Vorlage seines Torwarts) mit seiner ersten Ballberührung aus der Drehung das 4:2. Die endgültige Entscheidung – die Tevin Mc Cullough bei zwei Hundertprozentern verpasst hatte (76. + 84.) – war letztlich Sache von Aykut Civelek, der nach einem mustergültigen Konter über Sertan Sener und Tom Siller nur noch zum 5:2 einschieben musste.

WFV-Coach Scheder war frustriert: „Wir müssen das 1:0 eigentlich mit in die Halbzeit nehmen. Es wird schwer, mit solchen Abwehrfehlern zu punkten. Coburgs Sieg war nicht unverdient, sie haben das eiskalt ausgenutzt.“ Sein FCC-Pendant Müller resümierte: „Wir waren insgesamt cleverer. Das 1:1 vor der Pause war natürlich wichtig, und der Doppelschlag nach der Pause war dann der Genickschlag. Mich freut besonders, dass wir in Durchgang zwei wieder unsere Effektivität gefunden haben!“ Und eben diese soll sich seine Elf bewahren, denn: „Wir wollen in den vier Spielen bis zur Winterpause fleißig weiter punkten.“

Aufstellung Würzburger FV:

Koob, L. Wagner, Lotzen, Schäffer, Krettek (56. Herbert), Haas (65. F. Hock), Röthlein (76. Wild), Michel, Lettmann, Obrusnik, Gründling

Aufstellung FC Coburg:

Krempel, Dilauro, Civelek, Mc Cullough (87. Baur), Knie (65. R. Guhling), König (87. Siller), S. Sener, G. Sener, Eckstein (70. Kirchner), Carl (70. Höhn), Özdemir

Tore: 1:0 Marius Haas (19.), 1:1 Tevin Mc Cullough (45.), 1:2 Aykut Civelek (47.), 1:3 Sertan Sener (51.), 2:3 Tim Herbert (61.), 2:4 Norik Höhn (71.), 2:5 Aykut Civelek (89.)

Schiedsrichter: Burghartswieser (Assistenten: Kirchberger, Kainz)

Zuschauer: 335

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