Bayernliga Nord: FCC - TSV Neudrossenfeld 1:2 (0:0)

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FCC fremdelt weiter daheim

Weiterhin „Ergebnisse verkehrt“ beim FC Coburg: Die Vestekicker, bestes Auswärtsteam der Bayernliga, fremdeln nach wie vor auf eigenem Geläuf. Auch gegen Mitaufsteiger TSV Neudrossenfeld gelang dem FCC nicht Heimsieg Nummer vier. In dem umkämpften Oberfrankenderby erwiesen sich die defensiv sehr diszipliniert auftretenden und offensiv effizienten Gästen als eine Spur abgezockter und gewannen nicht unverdient mit 2:1. Allerdings profitierten sie auch davon, dass die Coburger die sich ihnen bietenden Gelegenheiten, die Partie auf ihre Seite zu ziehen, liegen ließen und die Gegentreffer durch eigene Fehler im Aufbauspiel begünstigten. FCC-Coach Lars Müller fasste ernüchtert zusammen: „Es war klar, dass der verliert, der die Fehler macht. Und das waren leider wir.“

Dabei enttäuschte seine Elf keineswegs. Die Vestekicker waren in den ersten 30 Minuten klar spielbestimmend und ließen defensiv praktisch nichts zu. Andererseits ging beim FCC diesmal vergleichsweise wenig offensiv zusammen. „Uns hat einfach der letzte Pass gefehlt. Das war nach vorne zu harmlos“, ärgerte sich Müller. Aus Neudrossenfelder Sicht stellte sich das hingegen als Erfüllung des Spielplans dar, wie deren Trainer Markus Taschner verriet: „Wir wollten tief stehen und auf Konter und Umschaltmomente setzen. Coburg hat eine exzellente Offensive, aber konnten keine zwingenden Chancen kreieren.“ Jedenfalls für Durchgang eins traf das bis auf zwei gefährliche Fernschüsse von Sertan Sener und Aykut Civelek, die das Ziel jeweils knapp verfehlten, auch zu. Coburg ließ die Präzision im letzten Drittel und den ultimativen Zug zum Tor vermissen. Auf der anderen Seite verbrachte jedoch auch FCC-Keeper weitgehend ruhige 45 Minuten.

Nach dem Seitenwechsel nahm Coburg aber Fahrt auf. Im Anschluss an ein Sener-Solo wurde Tevin Mc Cullough gerade noch geblockt (51.). Vier Minuten später dann die perfekte Gelegenheit für Coburg, um auf die Siegesstraße einzubiegen. Doch der bereits angeschlagene (und danach verletzungsbedingt ausgewechselte) Gökhan Sener schob das Leder aus vier Metern am Tor vorbei. Kurz darauf zielte Tayfun Özdemir in vielversprechender Position zu zentral. Mitten hinein in diese Coburger Drangphase – mehr oder weniger aus dem Nichts – fiel die Gästeführung: Nach einem FCC-Ballverlust im Spielaufbau ging es über links blitzschnell bis zu Bas Peeters, der eiskalt einnetzte. Zwei Coburger Halbchancen von Civelek und Sertan Sener und einen tollen Reflex von Krempel gegen Mikel Seiter später dann das 0:2 für den TSV, der erneut einen leichtfertigen FCC-Ballverlust mit perfektem Umschaltspiel durch Richard Schneider (der kurz darauf frei vor Krempel über das Tor lupfte) bestrafte. Doch die Vestekicker stemmten sich nochmals gegen die Niederlage. Wurde Civelek in Minute 86 noch zweimal geblockt, so traf er in der Nachspielzeit nach hervorragender Vorarbeit von Adrian Guhling zum Anschluss. Und nur eine Minute später kreuzte Guhling mit Ball am Fuß in den Strafraum und kam – bedrängt von der TSV-Defensive – zu Fall; aber der Elfmeterpfiff und damit zumindest ein Teil-Happy-End für den FCC blieb aus.

So war die Freude hinterher allein auf Gästeseite. Markus Taschner: „In der Summe war das ein verdienter Sieg für uns. Ich möchte meine Mannschaft beglückwünschen.“ Sein Gegenüber Müller sah „ein ordentliches Spiel“ seiner Mannen. „Wir haben uns am Ende nochmal aufgebäumt. Aber am Ende hat heute einfach die cleverere Mannschaft gewonnen.“

Aufstellung FC Coburg:

Krempel, Dilauro, Civelek, Mc Cullough (85. A. Guhling), Knie, König (78. Straczek), S. Sener, G. Sener (55. Baur), Eckstein (73. Kirchner), Carl (70. Höhn), Özdemir

Aufstellung TSV Neudrossenfeld:

Grüner, Gareis, Pauli, Hahn, Kolb (61. Seiter), Sauerstein (61. Förster), Makarenko (87. Kunert), Weimar (82. Greef), Schelenz, Schneider, Peeters (73. Larkow)

Tore: 0:1 Bas Peeters (59.), 0:2 Richard Schneider (79.), Aykut Civelek (90.)

Schiedsrichter: Dr. Demlehner (Assistenten: Höfer, Hoffmann)

Zuschauer: 284

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